Aldubb
"Free Sensimilla Now" - 10 Inch
(One Drop Music - 2008)

Die letzte 10 Inch von Aldubb aus Berlin warf die Frage „What the funk is dubstep?“ auf. "So elegant und zugleich zwingend kann Dubstep klingen - ohne düster und brachial daherzukommen", schrieb ich in der dazugehörigen Rezension. Und genau das wird hier nun fortgeführt! Dub hat schon immer viel mit Bässen zu tun, die nicht immer aber in der Regel vom Sound her warm daher kamen. Beim Titeltrack wird deutlich, wie spannend es sein kann, sanfte und roughe Parts miteinander zu verbinden. Al Capone JJ aus Südafrika legt einen fetten Ganjatune vor, der durch den eben beschriebenen Wechsel an Druck gewinnt. "Der Titeltrack kommt mit einer Bassline daher, die man nur als eine Fusion aus Dampfwalze und Rock’n’Roll-Riffing bezeichnen kann...", heißt es auf der Homepage. Dem ist nichts hinzuzufügen. Die folgende Dubversion geht es soundwise etwas sanfter an und kann daher eher in die Rootsdub-Ecke eingeordnet werden. Wie immer geht Aldubb überlegt mit Effekten um, überlädt nicht den Mix und fügt zudem neue Elemente hinzu. Auf der B-Seite wird analog zur Bibel die Entstehung des Dub gepriesen. Der Riddim ist etwas sanfter gestrickt als bei "Free Sensimilla Now", weist aber ebenfalls eine mehr als druckvolle Bassline auf. Die Spoken Word-Passagen erinnern zusammen mit dem Sound an frühere Rockers Hi-Fi Produktionen, die gegen Ende aufkommende Beklemmung ein wenig an den "Invasion Dub" von Mad Professor. "Let There Be Dub"! Beim zweiten Tune auf der B-Seite steuert Jah Seal seine Stimme bei. Dadurch wird "International More Fire" deutlich sanfter, aber nicht weniger interessant. Facettenreich wird hier an Dub herangegangen. Erneut legt Aldubb also eine überzeugende 10 Inch vor, die zeitlos ist und vom Sound und den Ideen her nur so flimmert.

Karsten Frehe

Tracklisting:
1. Free Sensililla Now! feat. Al Capone JJ
2. Sensililla Dub
3. Let there be dub! feat. Ras Perez
4. International More Fire feat. Jah Seal

 

 

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