Fat Freddys Drop
"Dr. Boondigga & The Big BW"
(The Drop/Rough Trade - 2009)Lange haben sich die Jungs aus Neuseeland Zeit gelassen. Doch das Warten hat sich gelohnt. Ein Album wie ein Juwel ist ihnen mit dem zweiten Werk gelungen. Wieder einmal beweisen sie, dass verdammt gute Musik mit viel Gefühl nicht mit einer Vielzahl von Instrumenten eingespielt werden muss und es zugleich auch nicht weit ausschweifender Lyrics bedarf um eine Message zu haben. Nach dem grandiosen Album "Based On A True Story", dass man nicht oft genug hören kann, legen sie mit "Dr. Boondigga & The Big BW" nach. Dabei werden sie sogar noch reduzierter. Und auf eine radiotaugliche Länge der Stücke von um und bei 3 Minuten wird auch nicht geachtet. Vielmehr ergeht sich die Band in wunderbar aufgebauten Songs, die einen schon nach kurzer Zeit gefangen nehmen. Beim Autofahren muss man daher aufpassen, denn sehr schnell driftet man angenehm in Watte gepackt weg! Joe Dukie singt noch weniger mit seiner zauberhaften Stimme (man höre z.B. "The Nod"), bleibt aber erstaunlicherweise durchweg präsent, ja man wartet regelrecht auf seinen Einsatz. Da ist zum Beispiel "Shiverman", das aus meiner Sicht beste Stück des Albums. Hier dauert es ganze 2:47 Minuten bis der erste kurze Ton aus seinem Goldkehlchen zu hören ist und bis zum "richtigen" Gesang nochmal 16 weitere Sekunden. Parallel baut sich die Kompoition dynamisch auf! Toll!! Fat Freddys Drop liefern mit ihren 9 Titeln wieder den ganz großen Wurf. Ein Album wie ein Juwel eben!
Karsten Frehe
