Aldubb
"Let There Be Dub"

(One Drop - 2010)

Endlich: Aldubb auf Albumlänge! Musste ja auch irgendwann mal an die Reihe kommen: nach flott aufeinanderfolgenden Vinyl-Singles geht es nun mit etwas über 77 Minuten (!!!) auf CD zu einer Art Labelschau. Programmatisch nennt der Dubvizzard aus Berlin die Zusammenstellung "Let There Be Dub" und beginnt den Reigen mit dem gleichnamigen Tune von der "Free Sensimilla Now"-10 Inch, bei dem Ras Perez gottgleich den Beginn des Genres verkündet. Besser kann ein Einstieg gar nicht sein, wird hier die Essenz des Dub wortgewaltig destilliert und quasi als Fingerzeig in Richtung der folgenden 17 Tracks geschleudert. Die wurden alle während der letzten vier Jahre in den Planet Earth Studios aufgenommen. Mag sein, dass durch den langen Zeitraum die hörbare Vielseitigkeit entstand, kann aber auch einfach sein, dass sich Aldubb nicht gerne in eine Schublade stecken lassen möchte. Reicht ja auch schon, wenn das facettenreiche Etikett "Dub" am Schrank klebt! Und hier fühlt sich der in Berlin lebende Artist zu Hause: ob mal mehr in Richtung Ambient/elektronische Musik, wie z.B. bei "Dark Matters" oder "Dubnium", dann wieder eher klassisch gemixter Rootsdub bis hin zu Spuren von Dubstep in Form von brachialen Bässen, die vor allem beim finalen "Free Sensimilla Now" feat. Alcapone JJ das Haus erschüttern! Die Bandbreite ist enorm. So auch die der beteiligten Artists am Mikrophon. Immer wieder gerne gehört ist die zauberhafte Stimme von Kaya T. Nuwella Love und Caster begegnen mir hier zum ersten Mal. Die Namen muss man sich unbedingt merken. Selbstverständlich ist Jah Seal mit seinem eigenwillig ruhigen und dadurch markanten Gesang ebenfalls mit von der Partie. Ras Perez tritt insgesamt drei Mal in Erscheinung und den Abschluss bildet, wie schon geschrieben, Alcapone JJ. Die Zwischenräume garnieren instrumentale Kompositionen. Neben bereits bekannte Tunes der vergangenen Singles hat Aldubb auch neuere bzw. ältere, unveröffentlichte Produktionen gestellt. Für Insider gibt es also ein nettes Wiederhören mit alten bekannten, aber immer auch neue Entdeckungen zu machen. Für Neueinsteiger eröffnet sich die ganze Bandbreite des Schaffens von Aldubb! Dicker Tipp!

Karsten Frehe

 

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