RHYTHM & SOUND - w/The Artists
RHYTHM & SOUND - The Versions
(Burial Mix/Indigo - 2003)File under > Deep Dub & Reggae
Rhythm & Sound haben geschafft, wonach viele im Musikbusiness trachten: Sie haben einen eigenen, unverkennbaren Sound entwickelt. Mit Paul St. Hilaire, der damals noch Tikiman hieß, spielten sie das erste Album ein. Danach folgten einige 10" Singles, von denen einige jetzt auf "w/The artists" erklingen. Unterlegt von einem gewaltigen wattig-wummrigen, fast konturlosen Basspolster wabert der Sound zwischen Slow Groove, Deep Dub und Reggae umher. Der Rest ist spärlich: Minimalistische Drums, vereinzelte Töne und geizig eingesetze Klangschnipsel erzeugen eine hohe Spannung, obwohl die Musik immer relaxed bleibt - aber dennoch ganz tief, meditativ. Die Vibes ziehen ziemlich rootsig rein, irgendwie Nyabingi-mäßig, auch wenn es rhythmisch damit nichts zu tun hat. Zu diesem mächtigen dubbigen Tieftongeflüster singt etwa Cornel Campbell sein umwerfendes "King in my empire" und sechs weitere Interpreten - Jennifer Lara, Paul St. Hilaire, Shalom, The Chosen Brothers, Jah Batta und Love Joy - steuern sieben meist feine concsious Songs bei. Fette Beute für das Ohr. Das "The versions"-Album liefert, wie nicht anders zu erwarten, die entsprechenden Dub-Versions - musikalisch ebenso zurückhaltend und doch angenehm verspult. Weniger der Sound für die Beine als der für den Bauch. Aber dort fährt er voll ein.
Jürgen "Reggaedoctor" Schickinger
