Fat Freddy’s Drop, Mehr! Theater, Hamburg, 25.11.15

FFD

Fat Freddy’s Drop in Hamburg

Wurde ja auch Zeit, Fat Freddy’s Drop wieder in Hamburg begrüßen zu dürfen. Ihr Konzert im Stadtpark am 29.7.14 ist mir und sicher vielen anderen noch in guter Erinnerung. Diesesmal wurden die entspannten Neuseeländer in einer Venue präsentiert, die mir bislang unbekannt war: das Mehr! Theater im Großmarkt. In einem Teil von einer der beeindruckenden Hallen des alten Großmarktes befindet sich das neue Theater, das auch von innen hübsch anzusehen ist. Baulich also alles prima. Nur was war an diesem Abend mit dem Sound los? Insgesamt war es für ein Konzert zu leise, zudem waren fast nur Mitten und Höhen zu hören und ein satter Bass war gar nicht am Start. Schade, denn so war lediglich ein eingeschränktes Spektrum an Sound von Fat Freddy’s zu hören. Zudem schaffte die fehlende Lautstärke eine fühlbare Distanz zwischen Band und Publikum, die erst später abnahm, als es eine Spur lauter wurde.

Fat Freddy’s Drop begannen ihre Show ausgerechnet mit “Slings & Arrows”, dem besten und eingängigsten Tune von ihrem aktuellen Album “Bays”. Hätte ich persönlich am Ende der Show oder als Zugabe erwartet. Es ging also mitten rein ins neue Album. Richtig gut kam auch “10 Feet Tall” an. Dazwischen immer wieder Highlights ihrer bisherigen Karriere.

Aufbauend auf Loops entwickelten die Musiker die Stücke und überschritten zeitlich live sogar oft die eh schon langen “Originale” der Alben. Gerade das macht die Band aus: eine extreme Coolness.

Bewegung gab es allerdings recht wenig auf der Bühne. Konzentriert stand der Großteil der Band an ihren Plätzen und wartete auf den Einsatz. Große Gesten sind nicht so ihr Ding. Als Rampensau bzw. Showclown fungierte wieder einmal Joe “Hopepa” Lindsay, der im Verlauf der Show immer weniger Klamotten am Körper trug und seinen unverwechselbaren Tanzstil auf die Bretter legte. Gegen Ende stand er sogar mit Cape und Kappe verkleidet auf der Bühne. Eine Spur “Audience Participation” ging zudem vom selten zu sehenden DJ Slave und gelegentlich vom charismatischen Joe Dukie aus. Die anderen Musiker waren versiert wie immer. 1 A! Vielleicht phasenweise ein wenig zu glatt, was jedoch Jammern auf hohem Niveau gleich kommt. Dennoch: die Band sollte alsbald einmal darüber nachdenken, ein paar neue Gewürze in ihr Standartrezept zu integrieren. Das täte ihnen gut!

Als Zugabe gab es, wie zu erwarten war, den “Shiverman” auf die Ohren. Lange aufgebaut und fulminant im Abschluß. Darauf hatte das Publikum unüberhörbar gewartet. Und so verließ man dann doch zufrieden die Halle. Trotz des schlechten Sounds.

Checkt auch den Bericht vom Konzert in Berlin sowie das Interview von Thomas hier bei Irie Ites.de.

Text: Karsten Frehe, Fotos: Jonas Schaul

 

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.