Manudigital “Digital Pixel” (X-Ray Production)

Cover LP_Manudigital_Digital Pixel

Manudigital
“Digital Pixel”
(X-Ray Production – 2016)

Boom: Manudigital auf Albumlänge! Da durfte man sich schon lange drauf freuen. Vorallem nach den letzten drei EPs mit Peter Youthman, Marina P und George Palmer, die er kürzlich auf den Markt gebracht hat. Der französische Produzent ist in Sachen digitalem Reggae weltweit ganz weit oben anzusiedeln. Seine Riddims atmen den Vibe, der Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre die Tanzhallen elektrifiziert hat. Reduzierte Riddims, denen deutlich die digitale Machart anzuhören ist, und feine Bässe sind sein Markenzeichen. Zudem beweist er ein gutes Gespür dafür, wen er als Gast vor das Mikro bittet. Genau das wird auch beim vorliegenden Album “Digital Pixel” deutlich: Joseph Cotton, King Kong, Flavia Coelho, Danakil, Don Camilo, Bazil, Soom T, Errol Dunkley, Jamalski, Sara Lugo und die eben erwähnten drei Artists geben sich ein Stelldichein.

Herausgekommen ist ein klasse Album, das (fast) durchgängig Hit an Hit reiht. Die stärksten Tunes gelingen ihm dann, wenn er mit seinen Riddims die Sänger in den Rub-A-Dub Modus bewegt. An vorderster Front sind hier u.a. die Tunes mit Peter Youthman (“Must Get Panic”), Joseph Cotton und King Kong (“ManuDigital Affair”) und Jamalskis “Bad Boys” zu nennen. Und dann ist da ja auch noch George Palmer mit seinem leicht zerbrechlichen Falsett zu erwähnen. Er startet auf jeden Fall gerade mächtig durch.

Doch auch mit ruhigere Tönen kann Manudigital punkten. Seine Kooperation mit dem ebenfalls in Frankreich lebenden Produzenten Blundetto drosselt das Tempo und lädt mit Errol Dunkley einen wunderbaren Artist ein, der die schön-sphärische Stimmung mit seinem Gesang noch unterstreicht. Ganz eigenwillige Wege geht “After Midnight” mit der zauberhaften Marina P.! Nebenbei sei hier nochmal ausdrücklich die wunderbare Zusammenarbeit der beiden auf der EP “Digital Lab Vol. 3” hervorgehoben. Reggae taucht hier nur als eine eher marginale Zutat auf. Ganz ähnlich verhält es sich auch bei “Saudades” mit dem feinen Gesang von Flavia Coelho.

In Richtung Pop meets Reggae machen sich u.a. die Tunes von Sara Lugo (“Big Up”) und Bazil (“Digital Luvin”) auf. “Digital Luvin” ist zwar sehr eingängig und wird auf dem Dancefloor gut funktionieren, als Opener des Albums und damit erster Visitenkarte hätte ich ihn persönlich allerdings nicht ausgewählt.

“Digital Pixel” präsentiert den Produzenten Manudigital sehr vielfältig. Er weiß eindeutig was er tut und kann ganz nebenbei auf diversen, parallelen Spielfeldern spielen und erfolgreich sein. Hut ab!

Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.