Dub Dynasty “Holy Cow” (Steppas Records)

Holy-Cow-Album-Art

Dub Dynasty
“Holy Cow”
(Steppas Records – 2016)

Die Kooperation von Alpha Steppa und Alpha & Omega hat bereits in der Vergangenheit prächtig funktioniert und u.a. mit dem Album “Thundering Mantis” feine Blüten hervorgebracht. Motor des Projekts ist der umtriebige Alpha Steppa, von dem man alle Nase lang etwas auf die Ohren bekommt. Dub Dynasty ist ein Projekt, dass jung und alt miteinander verbindet und von einer tiefen Liebe zur Dubmusik zeugt.

Dominieren tut auf jeden Fall der Steppers-Sound Marke UK. Dicht verwoben, wummernd und mystisch zugleicht. Dabei wird an den monotonen Sound von Alpha & Omega angeknüpft, der innerhalb der britischen Szene auch in den 90er Jahren bereits eine ganz eigene, hypnotisierende Note und Wirkung hatte. Vordergründig mag man meinen, dass sich hier alles lediglich wiederholt. Erst bei näherem Hinhören offenbaren sich sowohl die Feinheiten als auch – am besten direkt vor einem Soundsystem – die hypnotisierende Wirkung der Produktionen.

Dub Dynasty 2

Das liegt vor allem an den mit stoischer Ruhe und Hingabe von Christine Woodbridge (Foto, Ostroda Reggae Festival 2015) gespielten Basslines. Warm und angenehm wuchtig trotten sie durch die Produktionen und haben seit den 90ern einen hohen Wiedererkennungswert. Hinzu kommen diverse andere Instrumente und vor allem digitale Sounds, die ihren Teil zur gemeinsamen Sache beitragen.

Gesang mit spirituellem Inhalt gibt es quasi als Bonus oben drauf. Iyano Iyanti, Sis Jane Warriah, Kiangana und Cologne stehen hier am Mikrophon. Mit ihrem Gesang fügen sie sich eher dezent als ein Teil von vielen in die Kompositionen ein. Zudem taucht auch Violinbwoy aus Polen auf, der erst kürzlich mit seiner Veröffentlichung “Mono County” bei Moonshine Recordings für ein deutliches Hinhören gesorgt hat. “The Orchard” wird durch sein eingängiges Geigenspiel zu einem Ohrwurm. Klasse ist auch der mit dem Bass hüpfende Gesang von Ras Tinny (nebst einem Kuh-Feature) beim Titeltrack.

Und dazwischen gibt es immer wieder Instrumental- und Dubversionen. Ganz weit vorne landet hier für meine Ohren (und vor allem den Bauch) “Rig Veda”. Ich freu mich jetzt schon darauf, genau diesen Track mal mächtig laut und weiter hinten in der Selection auf einem Soundsystem zu hören. Hypnotisch!

“Holy Cow” ist ein dicker Tipp. Das Album kommt als Doppelvinyl, CD und für Freunde des Computers als digitales Release auf den Markt.

Karsten Frehe

http://www.steppas.com

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.