Sebastian Sturm & Exile Airline, Support: Tóke, Kleiner Donner, Hamburg, 9.4.16

Sebastian Sturm & Exile Airline
Support: Tóke, Kleiner Donner, Hamburg, 9.4.16

Reggae made in Germany stand am 9.4. im Kleinen Donner in Hamburg auf dem Programm. Mit Tóke eröffnete ein echter Newcomer den Abend, was nicht nur der Riddim-Leser-Poll 2015 bestätigt. Der 23-jährige Buxtehuder mit indonesischen Wurzeln kommt gerade von seiner zweiten Jamaika-Reise zurück, deren Premiere im letzten Jahr ihm genügend Eindrücke bescherte, um daraus ein ganzes Album zu basteln. “Wake Up Inna Kingston” heißt dieses Debut, aus dem Tóke, begleitet von seiner dreiköpfigen Band und sich selbst, Titel wie “Frizzle” und “Conscious Vibe” zum Besten gab. Wer Lust auf mehr hat, der komme am 12. Mai wieder in den Kleinen Donner, denn dort wird die Release-Party gefeiert.

Nachdem Tóke und Band für einen prächtigen und enorm sympathischen Start in den Abend gesorgt hatten, legten Sebastian Sturm & Exile auf allen Ebenen mächtig nach. Seitdem Sebastian Sturm 2006 mit seinem Debütalbum “This Change Is Nice” für ein deutliches Aufhorchen sorgte, hat er sich zu einer festen Größe im deutschen Reggaebusiness entwickelt. Mit Tóke verbinden ihn die indonesische Wurzeln und eine Jamaica-Affinität, die dazu führte, dass das aktuelle Album “The Kingston Sessions” bei Harry J auf der Insel produziert wurde.

Sebastian Sturm & Exile Airline feierten im Kleinen Donner das, was man schlicht mit “Roots, Rock, Reggae” umschreiben kann. Sehr tight gespielt und virtuos. Dabei war von Vorteil, dass durch die relative Größe des Ladens und die niedrige Bühne zwangsläufig Publikumsnähe entstand. Auf dem Programm standen u.a. “Tell Dem De Truth”, “Burn The Money” und das eindringliche “Be Righteous”. Sebstian Sturm begeistert schon von 2006 an mit einem sehr gefühlvollen und inhaltlich tiefgehenden Songwriting. Zusammen mit einer so druckvoll aufspielenden Band wie Exile Airline kann das also nur zu einem rundum gelungenen Gesamtpaket werden. So auch im Kleinen Donner, wobei die meisten Lorbeeren in Sachen Virtuosität von Joonas Lorenz an den Keys eingeheimst wurden. Es war schier unglaublich, was der “Jon Lord des Reggaes” an Sounds aus seinen diversen Keyboards herausholte und vor allem, wie er das Ganze auf die Bühne brachte. Top Performance!

Text: Gardy Stein und Karsten Frehe, Fotos: Gardy Stein