Adam Prescott “Warrior” (Reggae Roast)

Adam Prescott
“Warrior”
(Reggae Roast – 2016)

Reggae Roast ist bekannt für erlesene Veröffentlichungen und eine sehr feine Community. Adam Prescott ist mittendrin und nun mit dem Album “Warrior” am Start – seinem Debütalbum. Gleich beim ersten Hördurchgang fällt auf, dass er nicht auf einen durchgängigen Stil setzt, sondern sehr vielseitig ans Werk geht. Zum einen ist da der Soundsystem-Smascher “Warrior” mit Brother Culture am Mikro zu hören. Feiner UK-Steppers mit viel Druck. Klassischer Steppers ist ebenfalls bei “Push Them Back” (feat. Jago) und dem Ganja-Tune “Smoke The Weed”, bei dem allerdings die Lyrics von Donovan Kingjay etwas einfallslos sind, zu hören.

Etwas ruhiger geht es bei “The Vampires” zu. Hier sind Dark Angel und Karizma, seines Zeichens eine UK-Hip Hop-Legende, zu hören. Der entspanntere Riddim lässt hier viel Raum für eine simple, aber mächtig eingängige Hookline und die vielen Worte von Karizma. Sehr cool. Ganz ohne Worte landet auch der Track “Throwback” mit feinem Gebläse von Papa B und leichten Lateinamerikageschmäckern auf meiner Favoritenliste. Und wenn ich schon mal bei den Highlights des Albums angelangt bin, darf der Tune “Lazy Man” mit Charlie P nicht unerwähnt bleiben. Sehr feiner Digital Reggae-Stuff!

Abstrakter und irgendwo zwischen Dancehall, Dubstep und wer weiß noch was angesiedelt kommt “Let Me Talk” mit Parly B daher. Für meine Ohren ist der Track etwas zu düster, wird aber sicher auch sein Publikum finden. Papa B ist mit seinem Saxophon auch bei “Prophecy” zu hören. Der Tune geht mit den anfeuernden Fanfaren und einem locker hüpfenden Steppers-Riddim direkt in die Füße.

Mit “Warrior” ist Adam Prescott ein gutes Debütalbum gelungen. Lediglich “Smoke The Weed” (siehe oben), “Sing Praises” (feat. Rod Taylor) und “Forward” (feat. Zico) fallen in Sachen Wumms und Lyrics etwas ab.

Karsten Frehe