SOJA „Born In Babylon“ (Kingstone/Groove Attack – 2010)

SOJA
„Born In Babylon“
(Kingstone/Groove Attack – 2010)

Über die Band SOJA – Soldiers Of Jah Army – bin ich zuerst 2003 gestolpert. Die Mischung aus Rock und Reggae erschien mir schon damals interessant, so dass es hier bei Irie Ites.de ein Interview mit ihnen gab. Produziert wurden sie damals von Jim Fox, der auch Bands wie Black Uhuru oder Israel Vibration betreute. Seitdem ist viel Zeit vergangen, neue Lieder erblickten das Licht der Welt und die Reputation als eine der solidesten Reggaebands der Vereinigten Statten wuchs kontinuierlich. Nach der EP “Stars And Stripes” aus dem Jahr 2008 liegt nun ihr dritter Longplayer auch in unseren Breiten regulär vor: “Born In Babylon”. Zugegeben: das Coverartwork ist nicht gerade überzeugend. Ein fettes Nordhalbkugelschwein trinkt dem Süden die Ressourcen weg – wie gemacht für eine Karikatur im Erdkundebuch, damit es auch jeder Mensch versteht. “Here I Am” schaffte es prompt auf Platz 3 der amerikanischen Billboard-Charts – für eine Reggaeband ein Risenerfolg! Hört man den Track, so kann man das gut verstehen, da amerikanische Einflüsse gleichberechtigt neben Reggae stehen. Gerade diese Vermischung macht auch den Charakter des gesamten Albums aus: die in Amerika aufgewachsenen Musiker bleiben auf dem Boden ihrer Herkunft stehen und versuchen sich nicht an Plagiaten. Das macht ihren Ansatz ehrlich! Es sind eben nicht Sufferer, die ihr Leid beklagen, sondern in behüteten Verhältnissen aufgewachsene Kerle, die sich mit kritischem Blick an die Welt heranmachen. Musikalisch sowohl im Rock verwurzelt als auch im Rootsreggae. Als Gast gesellt sich auch Gentleman bei dem Track “I Tried” dazu. Aktuell begleiten die Amerikaner seine Europatournee. Das wird ihnen noch unendlich viel mehr Fans bescheren.

Karsten Frehe