Uwe Banton – Mental War (Rasta Yard/A.L.T.A.F.A.A.N.)

Uwe Banton
“Mental War”
(Rasta Yard – 2012)

Als ich vor gut 12 Jahren anfing mich für Reggae zu begeistern, bin ich wie damals üblich über Singjays wie Nosliw oder Nattyflo relativ schnell bei den Tunes von Uwe Banton hängengeblieben. Dies hat sich trotz des immer wieder kolportierten und mitlerweile auch von mir selbst akzeptierten Niedergangs der Roots Music aus Deutschland auch bis heute nicht geändert. Andere kamen und gingen, Uwe blieb stehts sich und seiner Linie treu: Strictly Conscious Music!

Begannen hatte alles lange vor meiner Zeit, als Uwe anno 1985 das erste mal in einem Club auf einen Riddim getoastet hat. Von 1992 an engagierte er sich in der Band “Movements” und veröffentlichte mit dieser 2 mehr oder weniger erfolgreiche Alben. Anfang des neuen Jahrtausends war der Singer aus Ostwestfalen auf einigen der damals gehypten Riddims zu finden (Give Thanks, Too Long) und entschloss sich schließlich 2004 auf Solopfaden weiter zu laufen. Was nun folgte waren die aus meiner Sicht besten deutschen Roots Rock Reggae Alben überhaupt: Jah Roots (2006) und Rightful Place (2009). Im Zuge dessen Veröffentlichung folgten jeweils entsprechende Promotouren und Uwe war eigentlich von keinem deutschen Reggaefestival mehr wegzudenken.

Daher waren meine Erwartungen hinsichtlich des am 23.11. erscheinenden Albums natürlich sehr hoch und sie sind auch nicht enttäuscht worden. “Mental Work” ist ein tolles Roots Album auf dem sich Uwe wie gewohnt mit politisch sozialen Themen (“Education”) sowie der Liebe zwischen Menschen oder eben Jah love beschäftigt. Unterstützt wird er dabei von dem Veteranen Mikey General (“Work”) sowie vom Jah Messenger Luciano, mit dem er den Titel Song “Mental Work” zelebriert. Zudem kommt noch der deutsche Nachwuchs Singer Cornadoor zum Zug, der bei dem beschwingten Tune “Better to know” mitwirkt. Herr Banton beweist sich bei allen Tunes mit einer nicht perfekten aber sehr charakteristischen Stimme, die super zu den Riddims und zur Grundstimmung des Albums passt.

Hinsichtlich der Riddims steckt dieses Mal noch mehr “Uwe Banton” in diesem Album: Gerade mal 4 der Riddims kommen von anderen Produzenten (z.b. der großartige Youth Riddim von Urban Tree Music), größtenteils setzt Uwe hier auf Eigenkompositionen, was sich nur positiv auf das Album auswirkt. Alles wirkt wie aus einem Guss.

Danke für dieses Album, es hat meinen Glauben an guten Reggae aus Deutschland wieder etwas gestärkt!

Weiter unten gibt es noch den Megamix und ein aktuelles Interview von Coltjah. Schaut euch das mal an.

Michael Volkmar

 

Tracklist

1. Work feat. Mikey General
2. Education
3. From Yuh A Walk With JAH
4. Mental War feat. Luciano
5. Love Sweet Love
6. Better To Know feat. Cornadoor
7. Can’t Forget (Album Version)
8. The Roots Of It (Cannabis Song)
9. No Control feat. Jahcoustix
10. Thought I’d Let You Know
11. Ithiopian Ites
12. Put It Down
13. Love Sweet Love (Dub Mix)

About Micha

Micha is Selecta & Operator at Irie Ites Soundsystem. His favourite styles are Roots, Roots Dub and Rockers.