Raging Fyah Interview & Fotos (Zürich)

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Raging Fyah

Was für ein Wochenende in der Schweiz – Zürich on fire! Am Freitag spielten Raging Fyah zum Ende ihrer erfolgreichen Reggae Revival Tour im Stall 6 auf und am Samstag rockte Chronixx mit der Zinc Fence Band zum Tourabschluss die Rote Fabrik bis zum Anschlag. Beiden gemeinsam war eine unglaubliche Energie und Spielfreude auf der Bühne, die sie als Sperrspitzen einer aufstrebenden Bewegung bestätigte, die mit aller Klarheit und Entschlossenheit voranschreitet und von der die Welt noch vieles erwarten darf. Reggae Revival biiig!

Nachdem beim Interview mit Raging Fyah in Hamburg das passiert war, was einem als Journalist wohl alle paar Jahre mal widerfahren muss – die Aufnahme stellte sich durch ein kaputtes Mikrokabel als unbrauchbar heraus – war ich eine gute Woche später mit den Jungs zum Soundcheck in der gemütlichen Züricher Location Stall 6 verabredet. Als ich dort ankam war der Soudcheck in vollem Gange und ich gesellte mich zu Tourmanager und Fahrer Jaszol, der mir sichtlich geschafft vom nächtlichen 11-Stunden-Tripp in die Schweiz erzählte. Und auch an der Band waren die letzten drei Wochen auf Tour quer durch Europa verständlicherweise nicht ganz spurlos vorbeigegangen. Trotz Übermüdung war das Wiedersehen sehr herzlich und wir machten es uns im Backstage zum Interview gemütlich, um über die Erfahrungen der Band auf Tour, das Reggae Revival auf Jamaica sowie aktuelle und zukünftige Projekte zu sprechen. S.u.

Beim Konzert am Abend war die Band wieder topfit und spielte nach den Warm-up Shows von King Kong Soundsystem, Hangover Jam und Elijah ein phänomenales Konzert, bei dem das sonst in der Location eher Soundsystem und Dancehall lastige Publikum schnell auftaute. Der Sound war im Gegensatz zum Gig in der Hamburger Fabrik deutlich wärmer und ausgewogener, vom Programm her nahezu identisch und der ehemalige Pferdestall in der Züricher Innenstadt platzte aus allen Nähten. Dabei schlug die Begeisterung nicht nur beim Publikum hohe Wellen. So schnappte sich Elijah, der seit Längerem gut mit der Band befreundet ist und während der Off-Dates in der Schweiz seine Wohnung als Unterkunft zur Verfügung stellt nach einigen Songs eine binghi-drum, um Raging Fyah zusätzlich zu unterstützen. Einen weiteren Höhepunkt markierte der Überraschungs-Auftritt von Phenomden, der als Wanderer zwischen Zürich und Jamaica zeitweise immer wieder bei den Jungs wohnt. Ein rundum wundervoller Abend also, an den man noch lange denken kann und der eine riesige Vorfreude auf das kommende neue Album, wie auch ein baldiges Wiedersehen gemacht hat. Fyah red!

Oliver Becker

About Coltjah

roots & dub selector, filmmaker & photographer, interviews & live reviews