Dubmatix, Braintheft, Illbilly Hitec, Aldubble & Dubsworth, Urban Spree, Berlin, 29.4.16

Giotto

Auf diesen Abend hatte ich mich schon lange gefreut! Ich hatte es gerade noch rechtzeitig zu Aldubble geschafft, die ich in Karstens Dub Special zum ersten Mal ernsthaft und ausführlicher unter die Lupe nehmen konnte. Viel zu spät, wie sich herausstellte, denn was die beiden da live an den Reglern und Effektgeräten vollführten war großes Tennis. Gute Idee dabei: Die Session für die Zuschauer mit einer Kamera direkt an die Leinwand hinter ihnen projezieren, damit man mal sieht und eben gleichzeitig auch hört, was bei den beiden eigentlich “an den Reglern drehen” heißt. Das war toll und sorgte für einen ausgezeichneten Einstieg in den Abend – eine Lehrstunde in Dub.

Aldubble 2

Anschließend waren iLLBiLLY HiTEC an der Reihe. Wie so oft mit Longfingah im Gepäck und an diesem Abend zusätzlich verstärkt durch Kinetical, der bereits im Oktober zu Gast beim Thursday Delay im Kaffee Burger war und auch dort schon für ordentlich Stimmung sorgte. Longfingah und er waren erneut eine ziemlich gute, sich bestens ergänzende Kombination die zusammen mit iLLBiLLY HiTEC eine energiegeladene Show hinlegten. Waren die Gäste zu Beginn noch etwas zurückhaltend, so waren sie doch spätestens gegen Mitte des Konzerts überzeugt und goutierten das entsprechend.

Anschließend machte sich mit Dubmatix der Headliner dieses Abends bereit, wirkte jedoch am kleinen DJ-Pult etwas verloren vor der größeren Bühne. Sein Set war ungewohnt durchwachsen und versuchte womöglich die Brücke zum sehr energiegeladenen Konzert davor zu schlagen, was aber nicht durchweg gelang. Versteht mich nicht falsch: Es gab auch in seinem Set die Momente, die die Leute ausgelassen tanzen ließen,  aber das habe ich von ihm schon besser gesehen. Ein Track blieb aber hängen: ein Hammer, der nach Morgan Heritage klang, allerdings im Steppers-Gewand (gern in den Kommentaren hinterlassen, falls jemand den Track kennt).

Anschließend betraten mit Braintheft die Berliner Lokalmatadore des live gespielten Dubs die Bühne. Und Kinder, war das ein Konzert! Mein erstes Braintheft Konzert besuchte ich im Jahre 2010 und war damals schon arg angetan, aber wie die Jungs sich seitdem technisch weiterentwickelt haben, spottet jeder Beschreibung! Als großer Fan des Schlagzeugs bin ich in erster Linie von Giottos grandiosem Spiel angetan – einerseits verspielt und keck, anderseits hochgradig präzise und energiegeladen. Das wiederum kombiniert mit dicksten Basslines, irrwitzigen Synthesizer-Eskapaden und gekonnten Tempi-Wechseln ergab, wie immer, ein fulminantes Konzert. Während der ruhigeren Passagen stellt sich gar ein beinahe spirituelles Gefühl bei mir ein – und das geht mir beileibe nicht einfach von den Lippen.

Ich bekenne also hiermit offiziell: I’m a disciple of the musical church of Braintheft!

Ich musste dann bereits gehen, aber mir wurde berichtet, dass Dubsworth anschließend ebenfalls noch begeistern konnte und zu später Stunde sogar noch einmal mit Teilen von Braintheft bis um 06:00 Uhr an den Geräten stand. Ein wirklich toller Abend – vielen Dank an Alex von iLLBiLLY HiTEC und die Jungs von Bassfuck dafür!

Thomas Dalichow

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