Horace Andy “Broken Beats 2” (Echo Beach)

Horace Andy
“Broken Beats 2” & “Broken Beats 1 & 2 (Special Edition)”

(Echo Beach – 2021)

Das erste Kapitel der “Broken Beats” erschien bereits 2013. Damals waren Dubblestandart, Dub Spencer & Trance Hill, Oliver Frost, Fenin, TVS und RSD aka Rob Smith mit dabei. Allesamt haben sie sich an ihre Versionen von altbekannten Klassikern des Ausnahmesängers gemacht, der mit seiner einzigartigen Stimme bis heute zu den Großen im Reggae-Business zählt. Jetzt liegt der Nachfolger vor auf dem wieder etliche Remixe und Visionen präsentiert werden. Basis waren dabei weitestgehend Acapella-Versionen von Hits, wie “Money Money”, “Cuss Cuss” und “Skylarking”, die im Vergleich zu den Originaltiteln aus den 70er-Jahren jüngeren Datums sind. Eine Ausnahme stellt der Black Star Liner Remix von “Do You Love My Music” dar, der bereits auf der Compilation “Select Cuts From Blood & Fire Chapter Three” erschien. Hier stammen die Vocals aus den 70ern.

Den Reigen der neuen Veröffentlichung beginnen Noiseshaper mit einer äußerst entspannten Version von “Skylarking”. Sehr gelungen mit schönen Gitarrenparts, die nicht nur die originale Melodie aufgreifen, sondern auch in ein feines Soli übergehen. Ansonsten sind u.a. Hoboken Hifi, Dubjestic, Adam Prescott & Booker Cee, Madaski, Irie Worryah, T-Jah, Jah Schulz, aDUBta und das Subatomic Sound System aus New York am Start. Sie liefern insgesamt interessante Interpretationen ab und steuern ihren ganz eigenen Stil bei. Mal fluffig, wie zum Beispiel bei Hoboken Hifis Version von “Money Money”, dann wieder ein Spur düsterer, wie etwa bei dem “Wicked Babylon Must Go Down”-Remix von Jah Schulz oder Irie Worryahs Vision von “Money Money”.

Mein ganz persönliches Highlight ist der Beitrag von Dreadzone. “Money Money” wird hier ganz im Stil vergangener Produktionen in das Spannungsfeld von Dub und Club gerückt. Klasse zum Tanzen! Der Mix erschien ebenfalls auf dem kürzlich veröffentlichten Album “Remixes” von Dreadzone (auch bei Echo Beach). Besonders schön finde ich zudem, dass auf “Broken Beats 2” eine ganze Reihe von in Deutschland lebenden Produzenten am Start sind. Sie zeigen wieder einmal, wie lebhaft die Szene auch hierzulande ist.

Für Vinyl-Freaks gibt es eine Art “Best Of” mit einem schönen Cover-Artwork, das ausgewählte Tracks der beiden Kapitel präsentiert – u.a. auch den coolen Dreadzone-Track.

Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.