Zenzile meets Irie Ites feat. Trinity
“Don’t Blame The Youth”
(Dub It Up Records – 2021)
Bereits im letzten Jahr erschien die 12 Inch “No Worry Yourself” von Zenzile, Irie Ites und Trinity als Vorbote für das nun vorliegende Album “Don’t Blame The Youth”. Das ist erfreulich und auch traurig zugleich, denn Trinity verstarb am 9. April 2021. Es ist davon auszugehen, dass er die fertigen Tunes noch gehört hat und mächtig stolz war. Konnte er auch sein, denn Zenzile, die für die Musik, die Produktion und den Mix zuständig waren und die Irie Ites-Crew aus Frankreich, die beim Mix den Roots-Touch im Blick hatte, legten dem jamaikanischen Veteranen feinste Riddims vor, die in der endgültigen Veredelung sogar noch an Qualität und Tiefe gewonnen haben. Allen gemeinsam ist ein wirklich gutes Album gelungen, das mit dem Tune “Dread Inna Babylon”, auf dem King Kong als Gast zu hören ist, einen zauberhaften Meilenstein enthält.
Interessant ist dabei, dass die “originalen Tunes” als lange Discomixes präsentiert werden, die zwischen 5:45 und 8:52 Minuten lang sind. Dabei wird nicht die Dubversion wie oft üblich direkt an den ursprünglichen Tune gehängt, sondern beides kunstvoll miteinander verwoben. Die reinen Dubversionen gibt es, deutlich kürzer, noch als gesonderte Tracks dazu. In beiden Fällen zeigen sich die Musiker von Zenzile, die schon immer versiert und vielseitig unterwegs waren, äußerst stilvoll und treffsicher. Dubelemente tauchen nicht überwältigend auf, sondern fügen sich interessant in das Gesamtkonzept mit ein ohne dabei am Rand zu stehen bzw. als bloße Echo-Beigaben zu verkümmern.
Für das Album wurden ebenfalls Gäste eingeladen: The Tamlins bereichern den Chorus bei “I Don’t Need No Dope To Cope” und King Kong setzt coole Akzente bei dem schon erwähnten Meisterwerk “Dread Inna Babylon”, ein Tune, der über die gesamte Länge von über 8 Minuten funktioniert und mit diversen instrumentalen Beigaben zu schillern vermag. Respekt!
Mit “Don’t Blame The Youth” wird Trinity ein Denkmal erschaffen, das seinen Ruf posthum noch unterstreichen wird. Sowohl Zenzile als auch die Irie Ites-Crew haben sich hier mit viel Feingefühl und Können vor dem Veteranen verneigt. Toll!
Karsten Frehe
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