Charlie P
“Roots”
(Dubquake Records – 2024)
Charlie P ist schon seit etlichen Jahren eine feste Größe im Reggae-Business. Zusammenarbeiten mit den Dubateers, Mungo’s Hi-Fi, Adam Prescott und vielen anderen, haben ihn, vor allem in der Soundsystemszene, mehr als nur etabliert. O.B.F. aus Frankreich ist auch immer wieder am Start, wenn es um Kooperationen, wie etwa auf dem unerreichten Tune “Sixteen Tons Of Pressure”, und Alben auf dem eigenen Label Dubquake Records geht. 2019 wurde das Album “From Mi Born” veröffentlicht, auf dem die Anfänge des Briten im Reggae dokumentiert wurden. Ein tolles Album, das aufzeigt, wie früh der Sänger in den Off Beat eingestiegen ist. Beeinflusst von Sängern, wie etwa Dennis Brown, Hugh Mundell und Ranking Dread, die in seinem Elternhaus gehört wurden, startete er ganz jung u.a. mit den Goldmaster Allstars, einer Band aus seiner Heimatstadt Southend-on-Sea in Essex.
Aktuell liegt mit “Roots” ein neuer Longplayer vor. Die meisten Kompositionen der Riddims stammen von Rico (O.B.F.) und Charlie P. Sie wurden in London von einer kompletten Bandbesetzung eingespielt, sicher auch um Wärme und Authentizität zu erzeugen. Mit dabei waren u.a. Horseman am Schlagzeug und Megahbass, der für die tiefen Töne verantwortlich zeichnet. Nachdem Charlie P in den letzten Jahren vor allem für druckvolle Tunes gesorgt hatte, kehrt “Roots” zu den Wurzeln zurück und kommt insgesamt zurückhaltender und entspannter daher. Ein Album, das sich unaufgeregt einschmeichelt und so gut zu einem alltäglichen Begleiter werden kann. Die ruhige Atmosphäre der Riddims hat sich auch auf die Performance von Charlie P ausgewirkt, denn er singt auf allen elf Songs mega entspannt. Highlights des Albums sind “Overthinking”, ein Song der einen von den ersten Takten an angenehm in den Bann zieht, “Roadblock” und “Utopia”, die am Ende des Lonplayers das Tempo um eine Spur erhöhen. Charlie Ps Version von “Utopia” (im Original von G.T. Moore) trabt relaxt voran und wird mit einer Länge von etwas über fünf Minuten zu einem mehr als amtlichen Finale.
Karsten Frehe
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