Reggae-Town.de
...here to inform us!

Im deutschen Reggaenetz stellt Reggae-Town.de eine wahre Ausnahme dar. Es gibt wohl kaum eine Internetseite, die sich so rasant entwickelt und ständig aktuell über so ziemlich alle Geschehnisse informiert, die von Bedeutung sind. Dafür gebührt den Machern ein dicker Respekt! Erst vor Kurzem belegten sie bei den Lesern des Riddim-Mags den zweiten Platz in der Kategorie deutscher Reggaesites. Whow, kann man da nur sagen. Eine Belohnung für die viele und kontinuierliche Arbeit, die sicher oft Freude bereitet, manchmal aber sicher auch Mühen hervorruft. Es ist nicht leicht, den Ball über eine lange Zeit am Rollen zu halten. Davon können wir von Irie Ites.de auch so manch beschwerliches Liedchen singen. Was uns alle eint, die nichtkommerziell am Werk sind, ist der Idealismus und die Liebe zu allen möglichen Spielarten des Offbeats! Grund genug für uns als Irie Ites-Team Jens P. Neumann mit ein paar Fragen auf den Leib zu rücken...

Karsten: Im Leserpoll des Riddim-Mags für 2009 seid ihr hinter Dancehallmusic.de auf dem zweiten Platz gelandet! Zunächst einmal Gratulation. Hast du damit gerechnet, so weit oben zu landen?

Danke sehr! =) Nein, ich habe mir da eigentlich gar keine Erwartungen gemacht und mir auch nicht vorgestellt, was da rauskommt. Natürlich freut es uns alle trotzdem und so etwas ist ja immer ein netter Beweis, dass man es geschafft hat, sich eine schöne Community aufzubauen und anscheinend nicht auf dem falschen Weg ist. Ich freue mich natürlich sehr über die Platzierung und den nur knappen Abstand zu unseren Kollegen von Dancehallmusic.de, aber so wichtig ist das am Ende ja auch nicht. Eine kleine Bestätigung und Egopolitur, mehr am Ende des Tages aber eben nicht. Passt aber insgesamt in unser Konzept, wir wissen ja eh nie was mit der Seite am nächsten Tag so geschieht. (lacht)

Olli: Hinter der Schaffung und dem Betreiben einer so großen Online-Community steckt sicher eine Menge Idealismus. Was motiviert dich/euch dabei und pusht das ganze Projekt immer weiter nach vorne?

Das ist eine gute Frage. Die ganze Seite war eine Schnappsidee - damals als wir sie gegründet haben. Ich hatte mich auch nicht groß informiert, was es da sonst noch so gibt und ob wir nicht lieber woanders mitwirken könnten. Im Nachhinein ist dann alles unglaublich rapide, unglaublich gut gelaufen und es haben sich immer mehr und mehr Türen geöffnet. Die Motivation sind glaube ich dabei vor allem die Leute mit denen man zusammenarbeitet. Ich habe wirklich viele gute Freunde über die Arbeit an der Seite gewonnen und kenne inzwischen in vielen Städten ein paar liebe Menschen, auf die ich mich immer freuen kann. Das ist mir sehr wichtig und gibt auf jeden Fall ein gutes Gefühl.
Ansonsten ist es natürlich schon sehr motivierend, wenn man das Gefühl hat, dass man ernsthaft etwas voranbringen und vielleicht sogar auf lange Sicht verändern oder beeinflussen kann. Daran arbeiten wir ja immer unermüdlich. Das kann man Idealismus nennen aber ich denke, dass ist das, was eigentlich die meisten Menschen gerne möchten. Ich bin froh, dass wir uns aus eigener Energie heraus die Möglichkeit erarbeitet haben, etwas zu tun...

Karsten: Gab es auch mal Momente, in denen du dachtest, es wird dir zu viel? Denn, wie wir selbst wissen, steckt man viel Arbeit in ein derart großes Projekt.

Haha, ja unzählige. Wir verdienen, wie leider die meisten die so etwas machen, keinen Cent mit dieser Arbeit und inzwischen wird man auch mit vielen undankbaren Menschen konfrontiert, die sich von uns missachtet fühlen. Auch jeder Musiker hätte gerne 100% unserer Aufmerksamkeit, auch wenn er gerade mal seinen zweiten Song geschrieben hat und kaum einen Ton trifft. Das finde ich nicht schlimm, aber Bescheidenheit und Selbstreflexion sind schon Tugenden, die man gerade als Mensch, der nach einer Bühne strebt, immer wieder in sich selbst aufrufen soll. Das ist gar nicht negativ gemeint aber man kann nun Mal nur das schaffen, was man schaffen kann. Nicht mehr und nicht weniger =). Deshalb an dieser Stelle erst Mal ein großes Sorry an alle Musiker, die ständig auf uns warten müssen und trotzdem so geduldig mit uns sind. Danke für die Zusammenarbeit. An die zahlreichen Nachwuchsartists, bleibt bitte geduldig, wir geben unser Bestes. Spätestens, wenn ihr solange an eurer Musik gearbeitet habt, dass man sie einfach nicht mehr verpassen darf, werden wir sicher auf euch zukommen und noch mehr von unserem Besten geben.
Zur Frage zurück, diese Momente gibt es schon ab und an. Man fragt sich oft, ob es überhaupt einen Sinn hat, was man da macht aber bisher waren die positiven Momente stark überwiegend und solange das so ist werden wir da auf jeden Fall weitermachen. Dafür auch einen Dank an meine Freundin, die mir da auch immer wieder den Rücken stärkt und an all die zahlreichen Mitarbeiter und Supporter, die genauso dafür sorgen, dass die Seite das ist, was sie ist, und man ständig etwas verbessern kann!


Jens P. Neumann

Olli: Du bist vor kurzem nach Berlin umgezogen. Seit dem (vielleicht liege ich da auch falsch) werkeln vermehrt auch andere Schreiberlinge an der Seite. Erzähl doch mal ein bisschen über die aktuelle "Crew" und eure Pläne...

Ja, wir sind vor ca. zwei Monaten in eine Reggae-Town WG gezogen. Im Moment sind wir fünf Leute in der WG und alle, die hier wohnen, haben mehr oder weniger schon Energie in die Seite und die Musik gesteckt. Das ist das erste Mal, dass wir wirklich konzentriert an Plänen arbeiten können und persönliche Gespräche und Besprechungen erleichtern da natürlich unglaublich viel im Gegensatz zu dem ständigen Internet gehustle. Wir sind in der WG momentan also quasi der Kern und arbeiten aber immer noch mit vielen vielen Leuten gemeinsam an Reggae-Town, die alle über ganz Deutschland verteilt sind. Unser Hauptaugenmerk liegt momentan darauf, die bisherige Seite weiterhin zu pflegen, immer wieder ein paar Specials für die User und die Szene anzubieten und nebenher darauf endlich eine neue Seite an den Start zu bringen. Ein Programmierer ist endlich gefunden und nach fünf Jahren sieht es jetzt danach aus, dass wir unsere Ideen umsetzen können und den Usern bald noch ganz viel neues und vor allem viel komfortableres auf Reggae-Town anbieten können. Viel will ich da aber noch nicht verraten. Es wird sich aber innerhalb des nächsten halben Jahres hoffentlich einiges tun.

Olli: Ihr wart eines der ersten Portale, welches in größerem Umfang mp3`s von Künstlern zum kostenlosen Download bereitgestellt hat (man denke nur an die zahlreichen Tunes von Manu Ranking). Auf der einen Seite hat dies sicherlich vielen Artist geholfen ihren Bekanntheitsgrad recht ordentlich zu steigern, andererseits eben kostenlos und ohne Einnahmen... Wie ist eure Erfahrung und die Einschätzung diesbezüglich?

Die Seite ist und war schon immer als Promotion-Community gedacht. Unser Ziel ist es nicht Musik im allgemeinen zu entwerten und zu zeigen, dass man für Musik nicht bezahlen muss! Es geht uns darum die Musik in Zeiten des Internets schneller und unkompliziert an den Mann zu bringen und das auf zwei Ebenen. Wir wollen Newcomern eine Plattform bieten um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und auszuprobieren und außerdem wollen wir die Musik von schon etablierten Künstlern promoten. Diese beiden Punkte müssen in Zukunft - und das wird auf der neuen Seite auch passieren - allerdings etwas klarer getrennt werden.
Bei den etablierten Künstlern, die uns ihre Songs alle freiwillig zur Verfügung gestellt haben geht es um die Promotion. Das reicht von Artists wie Manu Ranking, der seine Musik nahezu vollständig zum freien Download anbietet, bis hin zu Leuten, die uns vielleicht mal einen Song zur Verfügung stellen oder ein Dubplate machen, um damit auf ein kaufbares Album hinzuweisen. Auch bei Manu geht es aber zum Beispiel darum, die Leute auf die Musik aufmerksam zu machen und diese Leute natürlich dazu zu bewegen auf die Konzerte zu gehen. Das ist ein ganz wichtiger Fakt, der nicht vergessen werden soll. Wir verstehen uns als Ergänzung zum "Musikmarkt" und nicht als Ersatz dafür. Auch das wird auf der neuen Seite klarer kommuniziert und noch besser mit verschiedenen Tools verbunden. Ohne Geld funktioniert in dieser Welt leider nichts. Die meisten von den Leuten mit denen wir zusammenarbeiten würden da sicher gerne drauf verzichten aber das geht eben nicht und solange das nicht funktioniert, muss auch Geld verdient werden. Viele Fans der Musik sehen aber eben auch nicht, wie hart der Spagat für viele Musiker und Produzenten ist. Eigentlich alle machen es in erster Linie aus Liebe zur Musik aber wenn die finanziellen Probleme einen irgendwann einholen und man doch einen Vollzeitjob annehmen muss, um etwas Essen auf den Tisch zu bekommen, dann war es das eben irgendwann auch mit der komplett freien und unabhängigen Kreativität für die Sache ansich. Wenn man zehn Stunden am Tag irgendwo schuftet und erst um 18.00 Uhr wieder zu Hause ist, wird es schwer, noch in voller Ruhe als Musiker aktiv zu sein oder auch als Promoter, Produzent oder sonstiges. Es muss an der Stelle einfach erkannt werden, wie wichtig der Support all dieser Künstler ist und da kann jeder einzelne Fan der Musik helfen!

Toppa: Was muss deiner Meinung nach geschehen, um einen fairen Absatzmarkt für Reggae zu etablieren?

Da ist die Frage was man als "fair" bezeichnet. Das Problem reicht ja auch in erster Linie weit über die Genregrenzen des Reggae hinaus. Die Zeiten in denen mit Musik ohne Probleme die richtig fette Kohle - und da spreche ich jetzt mal kurz von dem wirklich großen Absatzmarkt - zu verdienen ist, sind vorbei. Das zieht sich dann in der Relation auch bis runter in alle Subgenres und Sparten. Ich sehe das aber an sich alles nicht drastisch oder negativ. Vor allem bietet es unzählige Chancen für uns unabhängigen Aktiven etwas neues aufzubauen. Phönix aus der Asche!
Im Reggae kommt noch ein Problem dazu und da geht es natürlich wieder um Geld. Viele Leute in unserer Szene haben eine eher antikommerzielle Haltung. Eine Haltung in der das Geld eine nicht allzu große Gewichtung hat und somit auch viele Sachen, die mit Geld zusammenhängen, direkt als Kommerz verschrien sind! Da geht es mir im Prinzip auch ähnlich, allerdings kommt man schnell an den Punkt in dem einen die schon eben erwähnte Realität einholt. Solange man sich in diesem System bewegt, geht es eben nicht ohne Geld. Es muss einfach die Bereitschaft steigen auch für die guten Dinge Geld zu bezahlen. Wir zahlen alle Miete, alle Steuern, alle Praxisgebühren, alle Kontoführungskosten, alle zahlen wir alles was uns dieses System vorsetzt. Das sind alles keine Dinge in denen Herz und Liebe steckt, sondern Dinge, die die meisten eher nerven. Wieso können wir nicht einfach akzeptieren, dass wir umso mehr bereit sein sollten auch für die wirklich guten Dinge Geld zu bezahlen, wenn Geld doch eben dieses Mittel ist, dass uns eh immer umgibt und die Macht hat, es uns leicht oder schwer zu machen?
Das ist nicht schön und es ist schöner immer wieder zu beweisen, dass es auch ohne Geld geht und das eben nicht im Vordergrund steht aber das tun doch auch alle. Wenn ich rebellieren will, kann ich auch anfangen jeden Tag schwarz zu fahren und dafür zu sorgen, dass sich niemand mehr ein Ticket kauft. Vielleicht merken die Leute dann auch mal was. Nein, ein Ticket muss ich mir kaufen, weil mich sonst Repressalien erwarten... diese Repressalien gibt es in der Musik so nicht - mal abgesehen von der ganzen Abmahnindustrie die da entstanden ist - und es beruht alles auf Freiwilligkeit. Fangt an euren Lieblingsmusikern das Leben auch in dieser Form zu erleichtern. Nur von Liebe kann man sich leider noch keine Brötchen beim Bäcker kaufen. Solange das so ist hat auch jeder Musikhörer es in der Hand SEINE Musik zu fördern und zu unterstützen. IHR könnt entscheiden wo euer Geld hinfließt und damit auch dafür sorgen, dass jeder weitermachen kann und ihr noch mehr gute Musik zu hören bekommt.

Toppa: Welche Probleme und Chancen siehst du in dem digitalem Markt?

Das größte Problem dabei ist die "Entphysikalisierung" - was für eine tolle Wortschöpfung - der Musik... Man hat nichts mehr in der Hand und das, was man sich kaufen kann ist genau das gleiche, wie das, was man auf unzähligen illegalen Wegen beziehen kann. Die Chance ist natürlich das unkomplizierte Handling und das sparen von Rohstoffen und somit Kosten! Die Lösung des Problems kann auch nicht sein, dass man sich den neuen Entwicklungen verweigert, sondern, dass man einen Mittelweg findet und die Chancen dieser neuen Vermarktung nutzt. Möglichkeiten gibt es da unendliche, man muss nur mal kreativ an seine Veröffentlichungen herangehen und sich von bisher gewohntem Lösen.

Karsten: Olli sprach Manu Ranking gerade an. Ihr habt immer wieder einen deutlichen Schwerpunkt auf Reggae made in Germany gelegt. Warum das?

Ich war schon immer ein Freund von deutscher Musik und wollte das schon immer fördern. Auch damals beim Hip Hop schon, als ich noch Redakteur einer großen Community in diesem Bereich war. Man hat sich in Deutschland ja auch angewöhnt - und das wird einem unter anderem auch immer wieder in den zahlreichen aktuellen Diskussionen bewiesen - die Texte einfach zu ignorieren. Egal wie gut man in der Schule in Englisch war, es fällt jedem leichter bei englischer Musik abzuschalten und alle Texte nur vor sich hinplätschern zu lassen. Ich beschäftige mich ja privat auch nicht nur mit Reggae aus Deutschland...



Olli: Mit "Urban Tree Music" (Link siehe unten) hast du nun dein eigenes Label gegründet, dessen erste Veröffentlichung, Ephraim Judas Album "Coming Home", welches ich übrigens ausgezeichnet finde, am 11.Juni diesen Jahres ansteht. Wie kam es zu der Idee und was können wir weiterhin auf dem Label erwarten?

Ephraim Juda ist einfach ein guter Freund von mir geworden und als er sein Album fertig hatte, haben wir uns einige Male getroffen, um Möglichkeiten zu erörtern, wie und wo man es veröffentlichen kann. Bei all den Möglichkeiten haben wir irgendwie immer mehr Probleme als Vorteile gesehen. Dabei sind uns dann nach und nach immer mehr Ideen gekommen was man eigentlich selbst noch machen könnte. Das lief solange bis wir eigentlich fertige Konzepte und Ideen hatten und die Frage aufkam, wozu man dann eigentlich ein "fremdes" Label braucht.
Erwarten kann man da, wie du schon gesagt hast, vor allem erst Mal die Veröffentlichung von Ephraim Judas Debüt Album "Coming Home", welches im Juni erscheint. Das Ganze ist wirklich ein wunderbares Album, das unglaublich gut produziert worden ist und einfach schön klingt. Im Mai kommt die gleichnamige Single mit zwei Remixen und einer Akustikversion von "Dawn" raus. Vertrieben wird das Album von Soundquake und physikalisch wird es auf Konzerten und in vereinzelten Shops erhältlich sein. Ephraim arbeitet auch schon wieder an neuen Songs und da wird noch einiges auf uns zu kommen. Nach und nach wollen wir aber auch andere Musiker mit dem Label unterstützen.

Karsten: Wenn du dich gedanklich mal in einen Hubschrauber begibst und von oben auf die deutsche Reggaeszene blickst: Was gefällt dir am meisten, was stößt dich eher ab?

Mir gefällt die Artenvielfalt der Tierwelt und die großen Wälder. Abstoßend finde ich da eigentlich nichts! Ich habe aber auch Flugangst und bleibe eh nicht so lange in der Luft da oben... =)

Karsten: Welche Artists beeindrucken dich momentan am meisten und warum?

Da gibt es einige. Mir gefällt die deutsche Conscious Szene sehr gut. Artists wie Ganjaman, Manu Ranking, Goldi, Mo (ehemals Flaming Mo), Martin Zobel und unzählige andere. Da ist sehr viel am Start und unglaublich viel auch in der Entwicklung, was sich in den nächsten Jahren erst richtig entfalten wird. Auch die Sachen, die im Dancehall Bereich in Deutschland passieren finde ich sehr geil. Ganz vorne mit dabei natürlich die Heckert Empire Crew, die das Ganze auf ein neues Level gehoben haben. Ronny hat einfach unbeschreiblich gute Texte und Smo ist - auch wenn er das ja manchmal absichtlich versteckt - ein genialer Musiker und Songwriter, der weiß wie es geht. =) Auch Kimoe wird da sicher demnächst einiges an den Start bringen. Das Rootdown Camp ist jetzt auch wieder mit zwei Newcomern ausgestattet und die Stammartists arbeiten auch unermüdlich an neuen Sachen. Spannend wird es auch zum Beispiel mit dem Las Balkanieras Projekt von Germaica, neuen Sachen von Soulforce, Bassruner und Luke Rich und vielem anderen. Im internationalen Reggae Geschehen feiere ich vor allem Leute wie Konshens, Tarrus Riley, Busy Signal und Newcomer wie Khago, Protoje, Jah 9 und viele andere ab.
Im europäischen Ausland finde ich vor allem Schweden, Österreich und die Schweiz großartig. Das Elijah Album hat mich zum Beispiel auch gepackt und Phenomden ist eh ein Meister. =)
Im Endeffekt viel zu viel um es aufzuzählen und wenn ich das hier Morgen schreiben würde, würden hier sicher wieder zig andere Namen stehen. Ich finde es einfach spannend was passiert und mir gefallen sehr viele Sachen sehr, sehr gut! Ich freue mich auch immer wieder, wenn ich Newcomer entdecke, die ihre ersten Schritte machen. Vieles davon ist zwar auch noch nicht gut aber einige Sachen stechen immer wieder hervor!

Karsten: Gibt es für dich persönlich neben Reggae auch andere Musikstile, die dich zutiefst begeistern, und wenn ja, welche?

Ja klar! Diese ganzen Elektro, Ghetto Bass, new Worldmusic Geschichten sind alle geil. Hört euch auch mal das Album von Die Antwoord an. Im deutschen Hip Hop Bereich finde ich F.R. geil, sein neues Album macht sehr viel Spaß... The Nextmen sind der Hammer, das Asa Album ist immer noch der hammer, Prinz Pi, Mickey Avalon, Hilltop Hoods, Amy Winehouse, Eric Clapton und was weiß ich nicht alles. Ich könnte endlos weitermachen! Manch einer würde sich sicher wundern, was da alles so über den Tag verteilt bei mir läuft. Da ist Reggae bei weitem nicht das einzige, wenn auch - dank der Arbeit an Reggae-Town - sicher das intensivste. Ich versuche eigentlich immer aktuelle Entwicklungen im Musikbereich mitzubekommen und das was mir gefällt nehme ich mit. In der anderen Richtung digge ich aber auch immer wieder im alten Soul und Funk Bereich und stoße auch da immer wieder auf Perlen, die bisher an mir vorbeigegangen sind. An manchen Tagen höre ich Paul Kalkbrenner, am nächsten Tracy Chapman, dann die Studio 1 Soul Platte, danach Busy und danach das neue Goldi Album, das demnächst rauskommt...

Karsten: Wage doch mal einen Blick in die Zukunft: Wie sieht für dich Reggae-Town.de 2015 aus?

Boah, das kann ich leider nicht beantworten. Seit der Gründung von Reggae-Town sind so viele Dinge passiert, die ich niemals erwartet hätte, dass jegliche Prognose wohl nur Träumerei wäre und relativ weit von der Realität entfernt sein müsste, wenn man mal alle Wahrscheinlichkeiten und Unwahrscheinlichkeiten mit einberechnet. =) Inzwischen befinde ich mich da seit einigen Jahren in meinem Leben in einem Fluss, der mich bisher seit langer Zeit nur an guten Dingen vorbeiführt, die mir dann wenn sie bei mir sind auch Spaß machen. Ich handle da eigentlich nur noch mit dem was da ist und unsere Gegenwart ist, denn das ist der einzige reale Moment, den wir erleben und Formen können... =)

Interview: Karsten, Olli & Toppa (5/2010)