I-Tal Acoustic Soundsystem

Voll war es am 26. April 2002 in der Roten Flora, Hamburg, als das Crucial Vibes und I-Tal Acoustic Soundsystem zum Soundclash antraten. Über "6" Runden "duellierten" sich die beiden Sounds, Crucial Vibes, nur zur Hälfte anwesend und durch Crucial B vertreten, als Veteranen und I-Tal Acoustic mit nur zweieinhalb Jahren Soundsystem-Geschichte als relative Newcomer. Der Klang der beiden zusammengeschalteten, eigenen Pa's war authentisch aber nicht unbedingt atemberaubend und mußte auf Anmahnen der Polizei wegen angeblicher Lärmbelästigung auch noch mehrfach reguliert werden. Trotzdem war es ein netter Abend, bei dem im respektvollen Gegeneinander die Tunes und Dubplates aufgelegt wurden. Gewonnen hat am Ende das I-Tal Acoustic Soundsystem! Irie Ites nahm den Clash zum Anlaß, um mit Lennart, Elgin und Sica von I-Tal Acoustic aus Hamburg ein Interview zu führen. Über den Soundclash, das Soundsystem und weitere Pläne und Aktivitäten.


Wenn ihr den Soundclash in der Flora noch einmal vor euren Augen und Ohren abruft, was ist euch besonders hängen geblieben?
In erster Linie hat es echt tierisch Spaß gemacht ´nen Clash zu spielen. Leider kam uns unser Gegner relativ unvorbereitet vor, weswegen der Clash wohl auch verhältnismäßig ruhig abging.

Seid ihr mit dem Verlauf des Clashs bzw. des ganzen Abends zufrieden?
Natürlich sind wir erst mal glücklich, dass wir gewonnen haben, ansonsten gab es schon ein paar Dinge, die besser hätten laufen können. Wie bereits erwähnt fanden wir die Stimmung teilweise zu ruhig. Die Runden hätten besser abgetrennt sein müssen und das Publikum hätte noch mehr einbezogen werden können, um den Unterschied zu einem normalen Dance klarzumachen.

Auf dem selben Riddim, den schon Althea and Donna mit ihrem grandiosen Klassiker "Uptown Top Ranking" veredelt haben, habt ihr einen Track von Natty King gespielt. Du (Lennart) hast mir vor Kurzem erzählt, dass es ein besonderes Anliegen von dir ist, diesen Artist zu unterstützen. Wird es bald mehr von ihm, auch abseits der eben erwähnten Dubplate, zu hören geben?
In etwa 1-2 Monaten wird es eine 45 von Natty King zusammen mit dem Veteranen DJ Trinity geben. Außerdem haben wir noch einige Dub´s von Natty King zusammen mit verschiedenen anderen Sängern in der Kiste.

Welche Künstler habt ihr noch auf Jamaika gevoiced und wer ist für die Musik verantwortlich?
Zusätzlich zur "Natty King/Trinity" Combination wird es noch ein Tune von "Lone Ranger", der ebenfalls ein Veteran-DJ ist, auf dem gleichen Instrumental geben. Auf dem gleichen Riddim wird es außerdem noch ein Tune von Erroll Bellat und ein Bongo-Special von Bongo Hermann geben. Der Riddim stammt aus einem Studio in Hamburg. Verantwortlich sind Ire Hi-Fi, Uptones und I-Tal Acoustic.

Wo werden die Tunes erscheinen? Wie kann man sie also für sich persönlich bekommen?
Das Label steht noch nicht fest, bisher sind einige empfehlenswerte Tunes aus diesem Studio bei Ire Hi-Fi erschienen. Diese, weitere und die neuen gibt es dann z.B. bei "rootsmessenger.de" Weitere Links findet man dann ja vielleicht auch bald bei Irie Ites.

Kommen wir zurück zu I-Tal Acoustic. Was waren eure persönlichen Beweggründe ein Soundsystem aufzubauen?
In erster Linie wohl die Liebe zur Musik. Außerdem wollten wir selber Reggae auflegen, Parties machen und unser Bild von Soundkultur verbreiten!!!

Verfolgt ihr mit dem Soundsystem ein bestimmtes Ziel...oder, anders formuliert...gibt es für euch eine bestimmte Philosophie, die hinter einem Soundsystem steht?
Unser Ziel ist es auf jeden Fall, weiter Spaß zu haben. Dabei wollen wir den Menschen auf unseren Dances die Freude und positive Einstellung der Reggae-Kultur nahe bringen. Die Inhalte der Musik sind uns sehr wichtig, es gibt Tunes, die unserer Meinung nach nicht gespielt werden müssen. Den Sound den wir machen ist nach unserem Verständnis frei von Sexismus, Baddnis, Gunlyriks. Es geht uns bei den Texten um einen guten Vibe.

Gibt es, soweit ihr das auf der Insel mitbekommen habt, Unterschiede zwischen der Soundsystemkultur auf Jamaika und hierzulande?
Ja klar gibt es Unterschiede. Die Kultur in Jamaica ist viel älter, als Geburtsland des Reggae ist JA immer noch Inspiration und Trendgeber. In Jamaica leben manchmal mehrere Familien von einem Sound, hierzulande machen das bestimmt mehr als 90% der Sounds nur als Hobby. Das ist z.B. ein Punkt der klarmacht, wie existenziell Sounds für manche Menschen in Jamaica sind. Oft entsteht die Karriere eines Artists beim Sound, sie wachsen bei ihm auf. Die Soundsystems auf Jamaica bilden den Ursprung der Reggae-Industrie. Hierzulande beginnen Sounds auch mit Sängern zu arbeiten, allerdings meistens ausm´ Ausland (Jamaica, England, USA). Leider fehlt es noch sehr stark, das in Deutschland eigene Sänger und DJ´s aufgebaut werden.

Was macht ein gutes Soundsystem aus?

Ein Sound sollte sich ständig weiterentwickeln, dabei aber niemals seine Roots vergessen. Die Art, wie man Sound macht, sollte selbstbewußt und leidenschaftlich sein. Man muß es schaffen einen Kontakt mit dem Publikum herzustellen. Eindrucksvolles und originelles Entertainment.

Mit welchen Artists, neben den bereits erwähnten, habt ihr bislang zusammengearbeitet?
Prince Allah und LA Lewis. Insgesamt bevorzugen wir Rasta-Artists.

Mit welchen, realistisch oder erträumt, würdet ihr gerne zusammenarbeiten?
Luciano, Buju Banton, Marcia Griffith, Willi Williams, Sugar Minott, KRS1, Super Cat, Glen Washington, U-Roy.

Kommen wir zum Abschluß des Interviews. Wie sehen die weiteren Pläne von I-Tal Acoustic aus?
Im Sommer wollen wir möglichst oft mit eigenem Sound draußen spielen. Im September geht es mal wieder Richtung Süddeutschland. Außerdem wird es bald eine eigene I-Tal Acoustic Webside geben. Dates von uns erfahrt ihr zur Zeit am besten unter www.nuff-vibez.de oder www.irieites.de.

Lennart, Sica & Elgin vom I-Tal Acoustic Sound

Interview: Karsten Frehe (Mai 2002)


Wie eben erwähnt, findet ihr die aktuellen Daten von I-Tal Acoustic auch bei Irie Ites unter news and dates!!

Kontakt I-Tal Acoustic: Ital2Acoustic@aol.com


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