Limited Edition Dub-Plates von Trojan!

Ken Boothe "Can't You See"/ "Tears From My Eyes"/ "Ain't No Sunshine"
und
Bunny & Ricky "Bushweed Corntrash"/ Lee Perry "Stay Dread"
(beide Trojan/Zomba - 2002)

Auch wenn sie die Automatik meines Plattenspielers nicht so besonders mag, da sie nur zwischen 7 und 12 Inch unterscheiden kann: Ich mag das Zwischenformat nicht nur aufgrund seiner Handlichkeit! Davon könnten viel mehr auf den Markt kommen....
Trojan hat aus seinem Backkatalog ebenfalls einige Tracks auf 10 Inch gebannt und vertreibt diese in relativ geringer Auflage. Nun dürfte so mancher Fan aufgrund des enormen Outputs von Trojan in den letzten Monaten vielleicht so seine Zweifel an der zu erwartenden Qualität hegen, doch sei beruhigend gesagt, dass es sich um durchdachte Veröffentlichungen handelt. So befinden sich bei Ken Boothe auf Seite 1 zwei verschiedene Versionen von "Can't You See" (1968 und 1971), die sich voneinander schon unterscheiden und somit ergänzen. Seite 2 wartet mit weiteren zwei Nettigkeiten auf. Zum einen ist hier "Tears From My Eyes" (1971) zu hören und zum anderen die Coverversion von Bill Wither's "Ain't No Sunshine" (1972 - produziert von Lloyd Charmers). Die hat man zwar sicherlich schon mal gehört oder sie womöglich schon auf Platte, aber höchstwahrscheinlich nicht in diesem Format. Alle vier Titel dokumentieren Ken Boothe als einen der frühen Reggae-Superstars.

Die zweite hier zu besprechende Dub-Plate stammt aus dem renommierten Haus der Upsetter Records, die Perry 1968 ins Leben gerufen hat. Auf Seite 1 befinden sich zwei Versionen auf dem selben Riddim. Zum einen ist das "Bushweed Corntrash" von Bunny & Ricky und zum anderen "Calling Butt" von den Upsetters (beide 1973). Bunny & Ricky liefern einen für Perry's Produktionen typischen Track ab: leicht dumpf, sehr deep, mit schöner blubbernder Orgel, langsamem Groove und einer im Falsett vorgetragenen Bachgroundstimme. Der Track ist ebenfalls auf der Anthology "A Live Injection" (ebenfalls Trojan) zu finden. "Calling Butt" ist hingegen die stripped to the bone Dub-Version des Titels. Perry in seinem Element - beides Mal!
Seite 2 präsentiert ebenfalls einen Perry-Tune mitsamt Version. Dieses Mal handelt es sich um "Stay Dread" mit Perry himself am Mikro. Ein Tune mit einem mitreißenden, tanzbaren Rhythmus und der einzigartigen, leicht schrägen Stimme von Perry. Der Sound ist ebenfalls typisch! Die Version wird von einer eigenen Vocalperformance verziert. Es handelt sich also nicht "nur" um ein Verwenden der Tracks vom "Original". Schön! Seite 1 und 2 stehen hier wie bei Ken Boothe als Doppel-A-Seiten nebeneinander.

Karsten

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