Various
"Bossa n' Marley"

(Chet - 2006)

Es gibt Platten, die sind unverzichtbar, gut, mittelmäßig oder mäßig. Dann gibt es aber auch welche, die völlig überflüssig sind. Zu dieser Kategorie zählt "Bossa n' Marley". Sie wird als "sinnliches, romantisches Liebesgeständnis" an den King of Reggae angepriesen und versammelt 12 Bossa-Versionen von Bob Marley's Hits wie "No Woman No Cry", "Buffalo Soldier" und "One Love". Dabei wurde nicht die Stimme von Marley verwendet, wie es schon vorher bei Remixen gerne geschehen ist, sondern Frauen hauchen die Texte "voll relaxter Intimität" ins Mikro. Gepaart mit weichgespülten Bossarhythmen gerät das ganze Unterfangen derart gruselig, dass man den Produzenten Miko Jackson dafür in die Wüste schicken möchte. Bei "Get Up, Stand Up" fragt man sich auch bei derart erotischem Gehauche, was denn bitte stehen soll. Das Album ist in Südamerika bereits mit Platin ausgezeichnet worden - ein Beweis dafür, dass auch Latinos sich irren können. Über das Cover schreibe ich gar nicht erst.

Karsten Frehe

Nachtrag: Erstaunlicherweise habe ich mittlerweile schon Menschen getroffen, die den Sampler gar nicht so peinlich finden, wie ich....

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