Kanka
"Alert"
(Hammerbass/Nocturne - 2006)
Kanka zählt
in Frankreich zu den wichtigsten Vertretern des Steppers-Dub in der
guten alten NeoDub-Tradition aus dem United Kingdom. Wem beim Stichwort
"NeoDub" lediglich Rückwärtsgewandtheit einfällt,
da der Stil ja nicht gerade neu ist, der wird hier positiv überrascht
sein, auch wenn sich Neuerungen im Rahmen halten. Verwandt mit den Veröffentlichungen
von Vibronics trägt Kanka Steppers Dub spielend in die Jetzt-Zeit
und weiß einen soliden Beitrag zu leisten. Ins Boot holt er sich
dabei Brother Culture, der bei 5 Tracks die Vocals beisteuert. Auf einem
weiteren ist MC Oliva zu hören, der mir bislang nicht bekannt war,
aber eine nicht weniger gute Performance beim "Dizzy Dub"
hinlegt. Die Tracks sind allesamt gut tanzbar und werden bei offenohrigen
DJs unter Garantie ins Set rutschen. Dub The Club watch out! Steppers
ist und bleibt nun mal eine Hüpf- und Hinternwackel-Variante des
Dub und daurch bestens geeignet für den Tanzboden. Dub Party's
im Land werden hocherfreut sein, wenn z.B. Brother Culture der schnellen
Steppers-Variante "Critical Time" seine, oft in Fragmente
zerteilte oder in lange Hallschleifen geschickte Stimme verleiht. Das
hat Stil, kommt elegant und zugleich rough daher. Kanka ist es also
gelungen, ein nahezu durchweg gutes Album hinzulegen. Es macht Spaß,
den Silberling wieder und wieder im Player rotieren zu lassen. Richtig
schlappe Tunes gibt es gar nicht, auch wenn es gelegentlich, wie bei
"Waxy" eher durchschnittlich bleibt.
Karsten Frehe
Mit
seinem ersten offiziellem Album "don´t stop the dub"
(2005) verschaffte sich Multi-Instrumentalist KANKA bereits Respekt
in der internationalen Dub-Szene. Auch auf "alert" halten
sich elektronische steppers sounds und roots dub riddims die Waage.
Mit diesem Nachfolger präsentiert der Franzose einen mächtig
schweren und tiefen Sound, der ins Mark geht. Auch das Tempo stimmt
- für die Dub-Party ist das Material ansprechend und tanzbar. Auf
fünf Tracks wird das ansonsten instrumentale Werk von BROTHER CULTURE
besungen, was dem Album gut tut, denn die Melodien leiern bisweilen
doch ein wenig. Das wirkt vor allem bei den Trompetenparts nicht sehr
überzeugend ('step forward', 'nova dub'). Kraftvoll dagegen die
Strenge der Bässe, Drums und Dubs ('dubalisk'). Das
recht solide eingespielte Album wirkt insgesamt leider doch ein wenig
stereotyp.
Bernhard
Groha