MILLION
STYLEZ - "From A Far"
(KBC Music / Soundquake - 2006)
„From
A Far“ ist der Titel des heiß erwarteten Debutalbums
des Dancehall-Newcomers Million Stylez. Dabei kommt es gar
nicht von so weit her, wie die meisten anderen Dancehall Alben.
Was durchaus sehr jamaikanisch klingt, kommt nämlich
in diesem Fall aus Schweden, wo der erst 24-jährige Shootingstar
mit französisch-japanischen Wurzeln zu Hause ist. Wenn
ich sage, das diese Scheibe jamaikanisch klingt, dann meine
ich, daß hier moderne Rootsriddims neben HipHop-Beats
und vor allem neben dicken Dancehall-Produktionen in aktuellstem
Jamaika-Standard zu hören sind. Zu den letzteren zählt
z.B. der Nummer-1-Hit „Miss Fatty“, der diesen
Sommer auf keinem Dance fehlen durfte. Auch das rootsige „Give
Me The Strength“ ist inzwischen ein Hit und stellt mit
noch drei weiteren Rootstunes eine schöne Abwechslung
dar. Denn die restlichen Tunes fahren dann doch eher auf der
HipHop-Dancehall-Fusion-Schiene durch den Einheitsbrei. Nicht
das die Produktion etwa halbherzig wäre, oder viele Stücke
gleich klingen; ganz im Gegenteil! Es gibt auf diversen, sauberen
und teilweise auch sehr fetten Produktionen unterschiedlichste
Styles zu hören, was ich dem jungen Künstler als
ganz großen Pluspunkt anrechne, aber für meinen
persönlichen Geschmack ist das Ganze eben doch etwas
zu sehr Mainstream-orientiert. Ich denke die ein oder andere
Hotrotation auf MTV ist in Zukunft sicher für MILLON
STYLEZ, der seinem Namen hörbar gerecht wird; etwas zu
sehr gerecht wie ich finde. Zwar wird’s einem beim Durchhören
garantiert nicht langweilig und Kenshin Iryo, so sein bürgerlicher
Name, überzeugt sowohl singend, als auch deejayend und
sogar rappend (der junge Mann kann echt einiges!) aber der
Eindruck eines Trend-Albums und Mainstream-Aufsteigers à
la Sean „Dutty Rock“ Paul bleibt leider... eine
sehr positive Ausnahme ist hierbei allerdings die ganz „Dancehall
outta Europe“-charakteristische Tatsache, daß
alle Lyrics im Booklet abgedruckt sind! Außerdem wirkt
das Endstück „Lifestory“ wirklich authentisch
und schmeichelt mit einem gut produzierten HipHop-Beat mit
asiatischen Anklängen... und hinten dran bekommt man
zum Abschied noch einen angenehm leichten Ganja-Tune als Hidden-BonusTrack;
so verläßt die CD den Player doch noch mit einem
wohligen Nachgeschmack.
So bleibt mir nur noch zwei Dinge: erstens, diesem jungen
Talent zu wünschen, daß bald das Angebot eines
Major-Labels ins Haus flattert und zweitens, zu sagen: „Sean
Paul, Are Yuh Ready Fi Dis Yet?“
DAN.Y.EL
DUB
Record
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