Sebastian
Sturm
"This Change Is Nice"
(Rubin Rockers/Rootdown - 2006)
Selten klang ein
Debüt so ausgereift wie dieses. "This Change Is Nice"
von Sebastian Sturm kann schon jetzt getrost zu DEN Rootsreggaealben
des Jahres 2006 gezählt werden. Dabei hat sich der Newcomer Sebastian
Sturm mit der Veteranentruppe Jin Jin zusammengetan, deren Weg 1990
in Aachen begann, und liefert erstklassig begleitet eine tolle Performance
ab. Das groovt von den ersten Tönen des Openers "Back Upon
The Livin" bis hin zum abschließenden Titeltrack. Whow! Was
soll man groß sagen: Sebastian Sturm muss man sich merken, Jin
Jin kennt man ja eh schon. Und es scheint so, als ob sich hier das perfekte
Gespann zusammen getan hat. Jin Jin selbst schreiben sympathisch auf
ihrer Homepage: "JIN JIN spielt jetzt als feste Backing Band (von
Sebastian Sturm) live und im Studio. Es sieht fast so aus, als würde
JIN JIN auf seine alten Tage noch zu spätem Ruhm gelangen. So ähnlich
wie der Buena Vista Social Club". Die recht hohe und heisere Stimme
von Sebastian erinnert nicht selten an Patrice und/oder Martin Jondo
- wer will kann auch den Altmeister Bob Marley heraushören. Musikalisch
werden jedoch viel weniger Kompromisse gemacht, denn alle Zeichen stehen
auf Rootsreggae. Und davon bekommt man hier satt um die Ohren. Auch
in Sachen Lyrics geht es zumeist conscious zur Sache (siehe die Lyricsammlung
hier bei Irie Ites.de). Durch die junge Stimme kombiniert mit einem
satt gespielten Retro-Roots-Sound einer "alten" Band wird
die Platte ein breites Publikum von Reggaefans begeistern können.
Und wer noch mehr will, der kann sich zudem schon jetzt auf die kommende
Scheibe ""Grounded" von Jahcoustix & Dubios Neighbourhood
freuen, die in etwa stimmungsmäßig das selbe Feld beackert.
In D-Land geht was, aber das weiß man ja schon lange!
Karsten Frehe
Gerne
ist man skeptisch bei Reggae-Artists, die weder aus Jamaika kommen,
noch dort sozialisiert wurden und noch dazu nicht mal Muttersprachler
sind. Dann kam Sebastian Sturm und es gibt einfach nix zu meckern. Im
Gegenteil: Eine äußerst tighte Band, tolle Songs, druckvolle
Produktion (übrigens gemastert vom Reggae-Master Gott Kevin Metcalfe!)
und in der Gesamtheit erinnert das Ganze nicht zuletzt aufgrund der
ähnlichen Stimme Sebastians mal an Groundation und mal an Israel
Vibration. Fast schon Hybris, sich auch noch an eine Cover-Version des
Burning Spear Klassikers "Social Living" zu wagen, aber auch
diese Gesellenprüfung besteht Sebastian mit federleichter Tiefe.
Im Westen zwar nix neues, aber dieses Album groovt von Anfang bis Ende
schlichtweg unwiderstehlich. Big Up!
Torsten
"Red I" Sarfert
Sebastian
Sturm Lyrics
www.sebastian-sturm.com
www.jinjin.de