Various
"African Rebel Music"
(OUT HERE REC 2006)

Wer afrikanischen Reggae bisher nur mit z.B. Alpha Blondy in Verbindung gesetzt hat wird sich wundern wie facettenreich die afrikanische Reggae Dancehall Szene eigentlich ist. Out Here Records präsentieren auf der 17 Track starken Compilation eine neue Generation von Reggae Artists und schenkt ihnen oft erstmals die damit gebührende Aufmerksamkeit. Ob aus Südafrika (Teba), Mauretanien (994 Crew), Sambia (Leo Muntu) oder Tansania (Prince Dully Sykes) - die Sounds aus den einzelnen Ländern sind so verschieden wie deren Menschen. Rebellion the Recaller kommt aus Gambia und ist mit seinem Hit "We must Rebel" vertreten, der ja schon hierzulande zu punkten wusste.

Toppa

Afrikanischer Reggae klingt seltsam: Oft schleichen die Riddims arg verhalten, die Songs dauern zu lang und die Melodien kullern kinderliedeinfach oder schlängeln sich vertrakt. So ist's, denken die meisten. Aber die Wahrheit hört sich anders an, wie schon die südafrikanische Compilation "Arfican Dope Soundsystem" im vergangenen Jahr gezeigt hat. "African Rebel Music", die Jay Rutledge, der Afrika-Experte des Riddim-Magazins zusammengestellt hat, spannt den Bogen noch weiter - von Südafrika bis Mauretanien, von Ghana bis Tansania: von erdigem Reggae bis zu Dancehall, teils mit urbanen Beats und Rap-Anklängen. Damit bietet die Sammlung nicht nur einen weiten Überblick, sondern auch schöne wie kurzweilige Musik. Die macht Spaß und reizt beim dem oberschrägen Bonus-Track, der Lee Perry alle Ehre machte, sogar zum Lachen. Von den Akteuren, die so unbeschwert mit Reggae-Traditionen umgehen, kennen Fans wohl höchstens Tiken Jah Fakoly und Rebellion the Recaller. Dessen Hit "We must rebel" ertönt hier auch, was allein schon zum Reinhören verleiten sollte.

Jürgen "Reggaedoctor" Schickinger

 

 

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