Tiken Jah Fakoly
"The African"
(Wrasse Records - 2007)

Es muss nicht immer laut krachen, um politische Botschaften via Musik unter das Volk zu bringen. Auch mittels schmusigem Rootsreggae geht das ganz prächtig, was wieder einmal Tiken Jah Fakoly mit seinem neuen Album "The African" vorführt. Der aus der Elfenbeinküste stammende Sänger gilt neben Alpha Blondy als wichtigster musikalischer Vertreter seines Landes. Immer wieder hat er Mißstände in seinem Land kritisiert, bis ihn der Bügerkrieg 2002 gezwungen sah, seinen Wohnsitz ins Exil zu verlegen. Jetzt agiert er von Mali aus, ist aber immernoch (oder vielleicht gerade deswegen) nicht zum Schweigen zu bringen. Auch auf "The Afrikan" schaut er genau hin, entlarvt und klagt an. Insgesamt nimmt er sich dabei jedoch eher eine weiter gefaßte Perspektive vor und sing über Afrikaner in Paris (überflüssigerweise basierend auf Sting's abgenudeltem "Englishman In New York"), generell über Migration und bezogen auf Afrika nicht mehr ausschließlich über seine verlassene Heimat. Tiken Jah Fakoly versteht sich mehr und mehr als internationaler Künstler, was sicherlich auch mit seinen umfangreichen Tourneen durch die Welt zu tun hat. Musikalisch bleibt es, wie schon erwähnt, beim Rootsreggae mit afrikanischem Touch. Satt eingespielt, mit klaren und kraftvollen Bläsern und schönen Backgroundchören angereichert. Dafür steht der Künstler schon seit Jahren. Tipp!

Karsten Frehe



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