Jah Seal
"Itopia"
(Irieland Music - 2008)
AlDubb
"Dub Files .02" - 12 Inch
(One Drop Music - 2007)

Berlin entwickelt sich stetig zu der Dubmetropole in Deutschland. Und hier ist es gerade eine noch junge Generation von Dubheads, wie Tiger HiFi, AlDubb & Samy Masoud, Sattatree u.a., die frischen Wind in die Szene bringen. Dabei ist das Fundament gerade in der Metropole sicherlich fruchtbar und die Einflüsse vielseitig. Und so verwundert es nicht, dass an dieser Stelle gleich zwei Veröffentlichungen vorgestellt werden, die es in sich haben. Und dies vorallem bezogen auf die Zeitlosigkeit, die ihnen innewohnt. Hier wird nicht auf den großen Erfolg geschielt, wie es etwa Culcha Candela zwar erfolgreich aber sowohl inhaltlich dämlich als auch musikalisch wenig überzeugend jüngst getan haben. Zum Glück hinkt der Vergleich!
Jah Seal hat mit seinem "Jah Soldier" schon eine Weile auf einer 10 Inch für Getuschel in der Szene gesorgt. Der schleppende Beat des Titels wird sparsam aber wirkungsvoll instrumentiert. Darüber legt sich sanft die Stimme von Jah Seal. Das ist überhaupt eines der wesentlichen Merkmale des ganzen Albums "Itopia". Hier wird keine Message in die Welt hinausposaunt - vielmehr schleichen sich die Inhalte behutsam in die Hirne. Musikalisch wird dabei sehr ausgeklügelt vorgegangen und eher weggelassen, als zu viel gemischt! Darin liegt eine enorme Stärke, vergleicht man das Album mit dem ganzen Geklapper, das sich im Genre weltweit mitunter entwickelt hat. Die 10 Kompositionen werden mit 8 Dubversionen und dem extended 10''-Mix von "Jah Soldier" - ein Showcase-Album also. Für die Dubs zeichnet AlDubb verantwortlich und macht weider einmal einen verdammt guten Eindruck. Richtig abheben kann man beim "International Criminal Dub", der mich durch seinen treibenden, eher härteren Schlagzeug-Rhythmus an Mad Professor's "Invasion Dub" Anfang der 90er Jahre erinnert. Erfrischend kommt der "Dub Of Spring" um die Ecke! Das Album sollte man sich nicht entgehen lassen!! Tipp!
AlDubb legt fast zeitgleich zum Jah Seal-Album seine "Dub Files .02" als 12 Inch vor. Nachdem was ich bereits geschrieben habe, kann man sich ausmalen, dass es sich auch bei den hier versammelten vier Titeln um astreinen Dub handelt. Zu erkennen ist hier gleich vom Opener an die Vorliebe für ultratiefe Bässe. Stimmen sind nur fragmentarisch beim "Soundwarriors Dub" zu vernehmen, ansonsten handelt es sich bei den Kompositionen um reine Instrumentals, die zum Chillen einladen. Gut gemacht! Fänd's ja für die Zukunft auch mal ganz interessant, was dabei rauskäme, wenn sich die Berliner Dubnerds mal in Richtung Steppers für den Club auf den Weg machen würden!! "On A Mission" und der oben bereits erwähnte"International Criminal Dub" deuten ja schon in diese Richtung.

Karsten Frehe

 

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