Kora
"Kora"

(Shiva Records/Rough Trade - 2008)

Neuseeland ist spätestens seit Fat Freddys Drop und Tha Black Seeds auch in Deutschland ein verdammt bedeutendes Land in Sachen Musik. Die 5 köpfige Band stammt aus Whakatane. Vier der Mitglieder sind sogar Brüder, Laughton, Francis, Stuart and Brad, die in den frühen 90er Jahren unter dem Bandnamen Auntie Beatrice zu spielen begannen. Das ist lange her und es hat sich viel getan. U.a. ist DanMcGruer (Keyboard, Bass) dazugekommen, um den Kreis der Familie zu erweitern. Jetzt liegt ihr selbstbetiteltes Album auch regulär in Deutschland vor. In der Heimat und im benachbarten Australien hat das Werk schon Erfolge eingestrichen - kein Wunder, denn dort ziehen sie Tausende zu ihren Konzerten. Zu hören gibt es eine waghalsige Mischung irgendwo zwischen Reggae, Dub, Funk, Rock und House. Nach einem Intro, dass jedem Science Fiction-Film alle Ehre machen würde, geht's mit "Burning" eher rootslastig los. Doch ändert sich das im Laufe des Albums mächtig oft. Bei "On My Mind" mischt sich Ska mit Disco in den Mix, "Down The Road" tendelt mit House und gegen Ende trägt Gevatter Rock noch seinen Teil dazu bei. Ein so wildes Gebräu ist mir selten untergekommen. Sofort sprang mit das Album "Mish Mash" von Rockers Hi Fi ins musikalische Hirn, auch wenn dort weniger Rock zu hören war. Puristen werden also die Nasen (und Ohren - so sie das hinbekommen) rümpfen und kopfschüttelnd den Schauplatz verlassen. Offenere Geister, und vor allem die, die gerne das Tanzbein zum hüpfen und den Hintern zum schwingen bringen, werden sich freuen. Da kommt wieder einmal Musik um die Ecke, die sich einer einfachen Kategorisierung entgegenstellt. Und erneut stammt sie aus Neuseeland!!  

Karsten Frehe

 

 


Record list | www.irieites.de