Reality Shock Vol. 1
(Reality Shock Records - 2008)

Das britische Label Reality Shock hat mit der ersten Auflage dieses Samplers der Reggaewelt eine Freude bereitet. Ich möchte jetzt nicht pauschal sagen, dass britischer Reggae unterm Strich besser ist, als der aus Jamaika. Das wäre vielleicht etwas zu vermessen. Aber dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass hier oft mit mehr Sorgfalt ans Werk gegangen wird und die Tunes daher eine längere Haltbarkeit vorweisen können. Um davon einmal mehr einen Eindruck zu bekommen, sollte man hier unbedingt zugreifen. Die 16 versammelten Titel stammen aus dem Hause Reality Shock, aber auch von anderen Labeln, die sich dem Reggae verschrieben haben. Neben dem Veteranen Macka B haben so illustre Artists wie Earl 16, Errol Bellot (der ja auch u.a. in Hamburg bei Ire Hi-Fi beliebt ist), African Simba und Mikey Murka, der Haile Selassie's Rede einmal mehr eindringlich vertont ("War"), ihre Stimmen beigetragen. Daneben gibt es viele Stimmen zu entdecken, die zumindest mir nicht eine feste Größe im Hirn waren. Sehr überzeugend ist da zum Beispiel Solo Banton mit seinem "Roots Rock Reggae". Als Mixer ist vor allem Russ Disciples beteiligt gewesen und hat seine Handschrift hinterlassen. Wer jetzt allerdings Steppers-Dub erwartet, wird nichts finden. Dafür satte Bässe und gelegentliche Dubeffekte, die dem Sound einen sehr schönen Drall geben. Also, Fazit: den Daumen ganz weit nach oben! Eine zeitlos schöne Zusammenstellung.

Karsten Frehe

 

www.realityshock.com



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