Rootz Underground
"Movement"
(Mystic Urchin/Groove Attack - 2008)

Aus der kleinsten Schnittmenge: Die erlauchten Kreise der jamaikanischen Sänger und Musiker berühren sich nur an wenigen Punkten. Wer Saiten zupft oder auf Tasten klimpert, tritt selten ans Mikrophon. Entsprechend sind echte Bands, die im Studio und auf der Bühne spielen, singen und chanten, noch rarer gesät. Die erfolgreichen lassen sich sogar glatt an einer Hand abzählen: The Gladiators, Inner Circle, Third World und zuletzt Morgan Heritage (die gerade ihren soliden Neuling „Mission in Progress“ veröffentlicht haben). Ob Rootz Underground dieser Ahnenreihe würdig ist, wird erst die Zeit erweisen. Doch ihr Erstling „Movement“ lässt zumindest aufhorchen. Darauf grooven milde bis kräftige Reggae-Tunes, in die sich - wie bei Morgan Heritage – immer wieder rockige und poppige Klänge einschleichen. Der amerikanische Markt wird begeistert sein. Doch die sechs turbanlosen (!) Jamaikaner bringen einige gute Songs. Sie entwickeln zudem genug Wumms und Druck, so dass einige Tracks ihrer Scheibe auch pingelige Roots-Verfechter zufrieden stellen sollten. Frischer Wind ist ja allemal gut und besonders, wenn er bläst, statt nur zu hauchen wie ein laues Lüftchen.

Jürgen "Reggaedoctor" Schickinger

www.rootzunderground.com



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