Sisters
"Gender Riots"
(Echo Beach - 2008)

Es scheint eine halbe Ewigkeit her, dass die Brothers Keepers und mit ihnen die Sisters Keepers 2001 als Reaktion auf zunehmende Gewalt gegen Ausländer in Deutschland ihre afrodeutsche Wut in die Popwelt impften und sich mit Vorträgen, Diskussionen und generell Aufklärungsarbeit für ihre Sache einsetzten. Das hat in der öffentlichen Wahrnehmung einiges verändert. Jetzt treten sie auf den Namen Sisters komprimiert als siebenköpfige Band mit dem ersten eigenen Longplayer auf den Plan. "Gender Riot" heißt der und präsentiert viel Hip Hop, R'n'B sowie Reggaeausflüge. Onejiru, Mamadee, Meli, Nicole Hadfield, Tamika, Noah Sow und Namusoke profitieren von ihrer jahrelangen Erfahrung als Solokünstlerinnen oder Begleitsängerinnen von u.a. Jan Delay und Gentleman. Hier ist, wer hätte das erwartet, keine Grilgroup am Start. Produziert hat Matthias Arfmann, also ein Garant für guten Sound und viel Harmonie. Doch gerade bei der Harmonie liegt der Haken: Unter "Riots" verstehe ich ein deutlich explosiveres Geschehen. Offensichtlich setzen die Sisters auf Versöhnung und sanfte Überzeugung. Dadurch ist ihnen ein schönes Album gelungen, mit eingängigen Melodien, guten Ideen aber etwas zu wenig Ecken. Die Mainstreamradios und deren Publikum werden es ihnen danken!

Karsten Frehe

 

www.myspace.com/sisterskeepers



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