Uwe
Kaa
"Endlich Single"
(Irievibration Records/Groove Attack)
Mit
„Endlich Single“ (Irievibrations Records) veröffentlich der Wahl-Münchener
Uwe Kaa sein erstes Solo Album. Uwe Kaa kann man schon fast als Veteran
der deutschsprachigen Reggae-Szene beschreiben. Er war Gründungsmitglied
des Roots Rockers Soundsystems, wie auch des gleichnamigen Studioprojektes.
Durch seine verschiedenen Veröffentlichungen, darunter diverse
7“- und 12“ Singles und das viel beachtete Album „Tanzen & Schrei‘n“
aus dem Jahr 2004 als Leadsänger der Roots Rockers, stieg sein
Bekanntheitsgrad enorm an. Desweiteren kann er verschiedenste Hitsingles,
darunter zum Beispiel „Wunderschön“ & „Dancehall Story“, auf
seinem Konto verbuchen.
Um es Vorweg zu nehmen, einen so genialen Partytune wie „Dancehall Story“
hat dieses Album leider nicht zu bieten, aber als Gesamtkonzept kann
sich dieses Album dennoch sehen lassen. Zugegeben fand ich die Texte
und die Stimme zuerst ein bisschen flach bis lahm, dies hat sich aber,
wie es einem mit vielen Alben geht, nach mehrmaligen hören verflüchtigt.
Jetzt bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es ein wirklich nices Album
zum chillen auf dem Sofa ist, dass mit jedem mal hören besser wird.
Dennoch würde es in meiner Plattensammlung nicht ganz oben rangieren.
Riddim technisch bietet dieses ein paar feine modern Roots Riddims wie
z.B. „Elevator“ (Track 06) den auch schon Perfect & Elijah Prophet
gevoicet haben; „Old Timer“ (Track08) unter anderem schon gevoicet von
Burro Banton und Iriepathie; und den „Caribbean“ (Track12), den schon
so Reggae Größen wie Anthony B & Morgan Heritage gevoicet
haben.
Die Texte beinhalten größtenteils klassische Rootsreggaethemen
wie Liebe und das gute alte „High Grade“, diese verpackt Uwe in zumeist
bildhaft beschriebene Geschichten, die wahrscheinlich viele von uns
schon selber erlebt haben. Wie der Albumtitel schon vermuten lässt
drückt sich Uwe Kaa’s Stolz „Endlich Single“ zu sein auch in seinem
Aufgebot von Vocal-Features aus.
Das einzige Vocal-Feature auf dem Album findet sich nämlich in
dem Track „Nie Genug“, in dem Uwe Unterstützung von dem Schweizer
Phenomden kriegt. Dieser Track hielt sich übrigens bereits wochenlang
in den Top3 der Deutschen Reggae Charts. Wenn er doch gesangstechnisch
lieber solo unterwegs ist, so holt er sich für die Produktion der
Tunes verschiedenste, in ganz Europa verstreute Produzenten und Bands
mit ins Boot, darunter unter anderem die Scrucialists, die Oneness Band,
die ihn auch auf seiner Tour begleiten wird und seinen langjährigen
Weggefährten Andybee.
Die besten Tunes
auf dem Album sind meiner Meinung nach der schon erwähnte Tune
„Nie Genug“; der Tune „Allein“ auf dem Elevator Riddim, in dem er die
Probleme der heutigen Gesellschaft darstellt und die Abgestumpftheit
und die gefühlte Einsamkeit in der Bevölkerung aufzeigt, aber
auch aufmunternde Worte findet („Gott steht dir bei und lässt dich
nicht allein mit dem Scheiß“); der Tune „So sweet“ auf dem Old
Timer Riddim in dem er in seiner gekonnten Doppeldeutigkeit (siehe „Mary
Jane“ auf dem Roots Rockers Album „Tanzen&Schrei’n“) unsere geliebte
Reggaemusic lobpreist; Schließlich noch der Tune „High Grade“
auf dem Caribbean Riddim für all unsere Liebhaber des High Grade.
Allerdings muss ich hier auch den von Dj Chrome neu gemixte Version
von „Dancehall Story“ erwähnen. Es war zwar eine nette Idee den
Hit-Tune noch mit aufs Album zu packen, doch an das Original (ich meine
hier Uwe’s Singleversion von Dancehall Story) kommt dieser bei weitem
nicht ran und wär auch lieber in irgendeiner Schublade verschwunden.
Aber nichtsdestotrotz
schuf Uwe Kaa hier ein hörenswertes deutschsprachiges Reggaealbum,
dass jedoch erst bei mehrmaligen Hören richtig gefällt.
Also Puuuulll Uuuup!!!
Kevin Sennhenn
Tracklist
1.
Hallo Deutschland
2. April bis März
3. Nie Genug feat. Phenomden
4. Freundin
5. Besser geht s kaum
6. Allein
7. Mein Ganja
8. So Sweet
9. Tut Gut
10. Wir leben laut
11. Das Mic
12. High Grade
13. So wie ihr
14. Dancehall Story (Yum Yum Edit)
www.irievibrations-rec.com
www.uwekaa.de
www.myspace.com/irievibrationsrecords