Various
African Reggae

(Putumayo/Indigo - 2009)

Reggae hat mit Afrika schon immer viel zu tun gehabt. Zum einen sind da die Wurzeln früherer Sklavengenerationen auf diesem Kontinent und zum anderen die immer wieder im Reggae auftauchende Projektion der Hoffnung auf dieses Mutterland und hier insbesondere Äthiopien. Musikalisch lassen sich ebenfalls Einflüsse von afrikanischer Musik im Reggae feststellen. Aber eben auch umgekehrt. Denn spätestens mit Bob Marley ist der Reggae nach Afrika geschwappt und hat es sich in der heimischen Musik gemütlich gemacht. Grund genug also, einmal mehr einen Blick auf die afrikanische Reggaeszene zu werfen - ohne dabei lediglich die altbekannten Namen wie den kürzlich ermordeten Lucky Dube oder Alpha Blondy hervorzukramen. Gerade das zeichnet diese Zusammenstellung neben der hohen musikalischen Qualität der versammelten Lieder aus. Auch unbekanntere Artists, die wie z.B. Ismael Isaac in ihrer Heimat bereits einen Namen haben, werden so einem größeren Publikum präsentiert. Dabei ist wieder einmal deutlich nachzuhören, dass sich afrikanischer Reggae als eigene Spielart in Genre behaupten kann und nicht eine bloße Kopie der jamaikanischen Vorlagen ist. Hier wird neben dem Einweben von afrikanischen Musiktraditionen immer wieder besonders auf Harmonie geachtet, die sich vor allem in den häufig auftauchenden, sehr schönen Backgroundchören niederschlägt. Als einziger Künstler, der auch in Europa einen großen Namen hat, taucht Tiken Jah Fakoly in Begleitung der westafrikanischen Band Ba Cissoko auf. Diese Kollaboration ragt aus den anderen Liedern/Kompositionen dadurch hervor, dass hier ganz unkonventionell die Kora als traditionelles Instrument eingebracht wird. Toll!

Karsten Frehe

www.putumayo.com

 


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