Mavado
„Mr. Brooks…a better tomorrow“

(VP Records/Groove Attack 2009)

Und da ist es endlich, das neue Mavado Album „Mr. Brooks … a better tomorrow“! Hierbei handelt es sich nicht um ein von fröhlichen & lebensfrohen Tunes nur so vollgepacktes Album wie es der Albumtitel vermuten ließe. Dies verwundert allerdings auch nicht, wenn man sich daran erinnert, dass das Album von Mavado aka „Gully God“ stammt. Mavado, den nun wirklich so gut wie jeder kennen sollte, der regelmäßig zu einem Dance geht, bringt hier Tunes mit dem ihm typischen eingängigen, vom Gospel angehauchten Refrains und seiner melancholischen Stimme raus. Dabei sind viele Tunes des Albums jetzt schon Dauerbrenner in der Dancehall, so das es schon fast wie ein Best of Album wirkt ;).

Nachdem das Album durch den düster vorgetragenen „Psalm David’s“ beginnt, folgt der erste Tune „Every situation“, der eher etwas langweilig und träge daher kommt und man sich die Frage stellt, warum gerade dieser als Starttrack ausgewählt wurde?! Doch anschliessend folgt bis zur Hälfte des Albums ein Big Tune nach dem anderem [On the Rock, So Blessed, So Special und dem auf dem „Shoot Out Riddim“ gevoicten Track „Life of a G“(angster)] und die erste Skepsis verfliegt sofort wieder.

Die Halbzeit läutet der Skit „Welcome to the Armegedeon“ ein. Ihm folgen etwas unbekanntere Tunes, wie beispielsweise „Real Killer (no chorus)“, bei dem er tatsächlich mal keinen Chorus ins Lied eingebaut hat *schmunzel*. Etwas ruhigere Tunes, aber an Qualität keineswegs schlechter als gewisse Dancehallkracher, sind „Jailhouse“ und „Money“, die sich hoffentlich die Ghettoyouths mal genauer anhören und zu Herzen nehmen werden.

Insgesamt lässt sich zu dem Album sagen, dass es ein sehr gelungenes Gesamtwerk ist. Was vor allem daran liegt, dass Mavado nicht wirklich experimentiert hat, sondern seinem Stil treu geblieben ist. Dies bedeutet allerdings auch, das Leuten, den die leicht depressive Art seiner Tunes nicht gefällt, dieses Album wohl auch nicht unbedingt in ihr CD-Regal stellen brauchen. Die meisten Tunes wurden gut produziert, was zu einem großen Teil am „di genius“ genannten Stephen McGregor liegen dürfte, der die meisten Tunes produziert hat. Des Weiteren sind auf dem Album einige der Hit-Riddims des vergangenen und jetzigen Jahrs wie zum Beispiel der „Shoot Out“ (Life of a G), der „Unfinished Business“ (So Special) und der „The Warning“ (Money Changer) Riddim vertreten, was nicht gerade dem Niveau des Album schadet ;). Und zu guter letzt verleiht Mavado seinem Album durch seine gesanglichen Fähigkeiten und seinen persönlichen Lyrics eine hohe Qualität und einen noch dazu persönlichen Touch. Was allerdings nicht unterschlagen werden kann ist, dass die meisten Tunes den Mavado Fans und auch nur Leuten die regelmäßig auf einen Dance gehen schon bekannt sind und das es somit nicht viel Neues zu entdecken gibt. Nichts desto trotz …Big Up Mavado!
Meine Hörtipps: „Overcome“ & „Money“

Kevin Sennhenn

Höher und höher: Mavado ist im Moment unbestritten der Dancehall Artist. Mit seinen andächtigen Gesängen über meist langsame Riddims, die schwer nach HipHop klingen, hat er einen neuen, eigenen Style kreiert. Inzwischen wandelt er auch noch auf dem Pfad der Rechtschaffenheit – mit eineinhalb Füßen: Wüste Gangsterballaden lässt er immerhin weitgehend beiseite. Schmähungen gegen „Feinde“ wie Vybz Kartel hat er abgemildert. Den Mädels besorgt er es zwar nach wie vor ordentlich. Nun jedoch bittet Mavado gleichsam engagiert den seligen Selassie um Beistand, prangert Gier wie auch Verderbtheit an und verleiht seiner Hoffnung auf eine bessere Zukunft Ausdruck. Entsprechend kam der Star schon in Begleitung eines Gospelchors auf die Bühne! Diese Metamorphose vom Gangster zum Gottesfürchtigen mag schräg anmuten, ist in Mavados Metier allerdings keine Seltenheit. Letzten Endes zählt sowieso die Musik: Mavados düstere Mollorgien überzeugen fast ausnahmslos durch eindringliche Melodien und ihre unheilschwangere Intensität.

Jürgen "Reggaedoctor" Schickinger

Tracklisting:
1. David's Psalm
2. Every situation
3. On the rock
4. So blessed
5. So special
6. Life of a G
7. Welcome to the armegedeon
8. Gangster don't play
9. Real killer (No chorus)
10. Chiney K
11. Jailhouse
12. Don't worry
13. Money changer
14. Money
15. In di car back
16. Which gal
17. Overcome

www.myspace.com/realmavado
www.vprecords.com


Record list | www.irieites.de