Six Nation
"Little Humanity"
(Achinech Productions/Galileo - 2009)

Ein klein wenig Menschlichkeit! Ja, das wäre angesichts globaler und nationaler Krisen schön. Doch keine Angst: Six Nation liefern dem Albumtitel entsprechend keine Gänseblümchen-Texte ab, sondern treffen nicht selten den Nagel auf den Kopf! Dabei ist die Band wahrhaft international, besteht sie doch aus 8 Mitgliedern aus insgesamt 6 Ländern: Deutschland, Argentinien, Italien, Polen, dem Kosovo und Sansibar. Entsprechend bunt geht es auch musikalisch zu. Die Mehrzahl der Tunes besticht durch feinsten Rootsreggae, der sich aus den End 70er/Anfang 80er Jahren des Genres seine Nahrung zieht. Textlich geht es dabei conscious zu. Und so verwundert es nicht, dass sie sich mit Junior Kelly bei "Make Dem Move" und Luciano als Gast bei "Bredrin" zwei Artists dazu geholt haben, die genau diese Denkweise bestens bedienen. Beide haben sich von der guten Arbeitsweise, den Texten und der satten Produktion mitreißen lassen und anspruchsvolle Performances hingelegt. Six Nation können sich getrost neben geroße Bands im europäischen Business stellen. Sie sind anspruchsvoll, haben gut gemachte Texte und sind zudem offen für andere Einflüsse. So werden immer wieder lateinamerikanische Musikstile bestens eingewoben und mit spanischen Lyrics versehen. An diesen Stellen mag man die ansonsten eher als Rootsreggaeband durchgehende Truppe mit dem Label "Mestizo" versehen, so zum Beispiel bei dem Ska-Titel "La Esquina". Kaum zu glauben, dass es sich hierbei um ein Debütalbum handelt!

Karsten Frehe

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