"Runde 3" heisst das neue Album der
Gebrüder Professa und Syrix, besser bekannt unter dem
Namen Iriepathie. Bereits seit rund 10 Jahren verfolgen die
beiden Österreicher ihren Auftrag jamaikanische Vibes
nach Europa zu bringen und mit den hiesigen Themen anzureichern.
Erfrischend ist dabei der Verzicht auf die gängigen Jah-Rastafari-Stereotypen,
welche bei anderen europäischen Acts teils arg künstlich
wirken. Iriepathie singen von Liebe, sinnlosen Kriegen und
Gesellschaftskritik. Umrahmt wird das ganze von groovigen
Riddims direkt aus der hauseigenen Schmiede "Irievibrations
Records", wo die die Brüder noch durch Producer
Bassix unterstützt werden. Neben den Iriepathie Tunes,
werden dort auch immer erfolgreicher internationale Acts wie
Anthony B oder Burro Banton gevoict.
Nach "Reggaestration" in 2005, "Fourty
Five" in 2007 steht nun das neue Album "Runde 3"
in den Startlöchern. Geboten wird wieder einmal frischer
europäischer Modern Roots und einige wenige Dancehalltunes
- alles groovt ordentlich und viele der verwendeten Riddims
werden sicher noch Hitpotential haben. Doch wo Licht ist,
ist meistens auch Schatten. In diesem Fall fallen leider die
Lyrics stark ab. Professa war noch nie ein Reimemonster, aber
diesmal hätte er vielleicht doch etwas mehr Energie in
den Feinschliff der Rhymes legen können. Den Inhalten
tut dies allerdings keinen Abbruch, hier gibt es das gewohnte
Iriepathieniveau.
Als Gastartists kommen lediglich Uwe Kaa sowie
Konshens und Delus von Soja zu einem Beitrag, was etwas verwundert,
da im Irievibrations Studio bei diversen Voicings sicherlich
noch einige andere willigen Artists hätten gefunden werden
können.
Alles in allem ist "Runde 3" ein gutes
Modern-Roots-Album mit groovigen Riddims, wichtigen Inhalten
aber auch einigen Defiziten bei den Lyrics.