Beatundercontrol
"Beatundercontrol In Dub"
(Malicious Damage - 2011)

Der dritte Longplayer des schwedischen Bassisten Ulf “Rockis” Ivarsson alias Beatundercontrol verweist recht deutlich auf die ruhigeren, experimentellen Dub-Arbeiten BILL LASWELL´s zurück, vor allem auf dessen Schaffensperiode kurz nach dem Höhepunkt der großartigen Dub-Begeisterung Mitte der 1990er Jahre.

BILL LASWELL spielte damals unter anderem mit dem kongenialen Schlagzeuger STYLE SCOTT das großartige Dub-Album „Dub Meltdown“ ein, das 1997 als BILL LASWELL meets STYLE SCOTT veröffentlicht wurde. Wenige kennen es, jene, die es kennen, sind von dem Album zumeist restlos begeistert. Ich suchte dieses Album zum Vergleich wieder einmal heraus. Freilich wartet „Beatundercontrol In Dub“ nicht mit ähnlich erlesenen Schlagzeug-Kapriolen auf, aber es hat ebenfalls dieses gewisse „Under Water-Ambiente“, diese bemerkenswerte Verweigerung des Bassisten an der eigenen Soundgestaltung ob einer einzigen Klangeinstellung, die einst ja auch Bill Laswell beschwörte.

Dieser typische Basssound-Purismus, diese auch im Spiel aufblitzenden Anleihen in Dub bei Laswell treffen auf ähnliche Wirkwelten und Gestaltungen, wie man sie von Laswells eigenen Produktionen kennt. Es wäre fast schon Anbiederung, käme jetzt nicht noch eine andere, englische Dimension ins Spiel: Das über 30 Jahre alte, damals als Sprungbrett für die spätere Alternative-Metal Band Killing Joke fungierende Label Malicious Damage begeleitet Ivarssons Instrumentaldub zu Verwandlungen. Der Top-Producer Youth, Ex-Killing Joker, legte hier ebenso Hand am Mix an wie Analogue Mindfield, Scorn und Gaffaman, wenngleich der eigenproduzierte track 2 „Electroshocker Dub“ mit fügsamer Gitarrenarbeit für mich die schmackhafteste Dub-Praline des Albums ist.

Bernhard Groha

 


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