Abyssinians
"Arise"
(Front Line/Virgin - 1978/2002)
Ich möchte
ja zu gerne mal wissen, wie viele Varianten es gibt, die sich auf die
eine oder andere Art des Songs "Satta Massagana" der Abyssinians
bedienen! Zusammen mit "Declaration Of Rights" dürfte
er wohl zu den Titeln zählen, die am meisten zu verschiedenen Versions
verarbeitet worden sind bzw. es wahrscheinlich immer noch werden. Das
Album "Satta Massagana", übrigens ihr Debütalbum,
zählt nach wie vor zu den All-Time-Favorites des Rootsreggae und
wird vom Rough Guide To Reggae zu einem "must have" gekürt.
Mit "Arise" legten die Abyssinians den Nachfolger vor, erschienen
auf Tuff Gong/Clinch (Jamaika) und Frontline/Virgin (UK) 1978. Glaubt
man den Ausführungen in besagtem Buch, so wurde "Arise"
zur damaligen Zeit als enttäuschend empfunden. Wen wundert es,
lag doch mit "Satta" eine wahre Hymne vor, die nur sehr schwer
zu toppen sein durfte. Heute, aus der rückwärtsgewandten Perspektive,
kann "Arise" jedoch getrost zu einem der besten Alben des
Rootsreggae gezählt werden. Zwar fehlt hier der eingängige
Song, der sich in die Gehörmuscheln einbrennt und sie nicht mehr
verlässt, jedoch wartet das Album mit einigen interessanten Titeln
auf, die Bernard Collins sowie Lynford & Donald Manning als eines
der herausragenden Vocal-Trios der jamaikanischen Musikgeschichte erscheinen
lässt. Sehr mellow und nahezu hypnotisch ist z.B. "Jah Loves",
meines Erachtens der stärkste Track des Albums. Ganz interessant
ist ebenfalls die Verwendung einer Querflöte, gespielt von Tommy
McCook, bei "This Land Is For Everyone". Die beteiligten Musiker
zählen sowieso zu den besten der Insel: Robbie Shakespeare, Sly
Dunbar, Earl "Chinna" Smith, Cedric Brooks, Bongo Herman etc.
Die üblichen Verdächtigen halt! Super solides Album. Nun wieder
als Reissue erhältlich.
karsten