Alpha Boy School
"Big Fight"
(Elmo/SPV - 2003)
Diese Rezension könnte ich mir sparen: selten stimmten Design und
Titel einen Produktes so konsequent mit dem tatsächlichen Inhalt
überein wie bei Alpha Boy Schools Debüt "Big Fight".
Wie das Outfit, so die Tunes: Skinhead - Reggae, Rudeboy - Ska, Traditionsbewusstsein
und Schlagfertigkeit - noch Fragen? Ja... zum Beispiel nach der Qualität!
Oder nach der Glaubwürdigkeit - ein paar Two-Tone-Karos rechtfertigen
kaum einen Platz in der schwarzweißen Kiste neben The Slackers
oder The Stingers ATX.
Doch genau hier liegt das Klassenziel der Alpha Boy School - Jungs für
2003. Allen voran Rektor und Gründer Karsten Riedel, der eine vorzügliche
Ausbildung bei The Frits, Skunk und Natty U genoss. Klar, dass das keine
graue Lehrkörper-Pflichtfortbildung war und die Leidenschaft/der
Gute Wille 2003 nicht nur geheuchelte Marketing-Fassade.
Mit dieser ersten Platte der Alpha Boy School begleitet man die achtköpfige
Eleven quasi auf Klassenfahrt durch altbekannte Wildnis. Zwar wird hier
mal ein Instrumental (Gershwin´s "Summer Time") verpicknickt
und abends auch mal laut gefeiert ("Big Fight"), so bleibt
doch alles adrett und ordentlich unter der srengen Aufsicht von Herrn
Riedel. Dennoch, der fröhliche Unterton zieht sich durch´s
ganze Album und rechtfertigt den "Big Fight" um den Freitagnachmittags
- Plattenteller, der ja bisher doch eher von alteingesessenen Klassenbesten
blockiert wurde.
David
Nesselhauf