Augustus
Pablo
"King Tubby meets Rockers Uptown"
(Shanachie/Just records Babelsberg - 2003)
Das Mojo Magazin
zählt "King Tubby meets Rockers Uptown" zu den 50 besten
Reggaealben überhaupt. Auch der Rough Guide bezeichnet das Album
als "essential" und stellt es gleichberechtigt neben "Original
Rockers" (Greensleeves). Das will was heißen und eigentlich
könnte ein Review hier enden - zeitlos klassisch ist das, was es
zu hören gibt. Augustus Pablo hatte sehr früh als Produzent
angefangen, King Tubby's Dubmixe auf die B-Seiten seiner Singles zu
nehmen. Was lag da also näher, als auch einmal bei einem kompletten
Album gemeinsame Sache zu machen. Die herausragenden Fähigkeiten
von beiden Männern hier noch mal ausgiebigst zu würdigen,
halte ich für überflüssig. An ihnen kommt kein Mensch
vorbei, der sich mit Reggae und Dub intensiver beschäftigt. Die
nun vorliegende Version auf dem amerikanischen Label Shanachie kommt
als "Deluxe Edition" und gesellt zu den 12 Originaltiteln
der ersten Auflagen 4 Bonustracks dazu und bringt es damit auf die Länge
von fast 50 Minuten. Zu hören gibt es erlesene Dubmixe von Tubby.
Allesamt wurden sie für Pablo's Labels Rockers, Hot Stuff, Message
oder Yard produziert. Markant ist der freie Umgang mit den einzelnen
Spuren der Aufnahmen, der jedoch nicht in ein wildes Chaos mündet,
sondern sich zu einem runden und faszinierenden Ganzen zusammenfügt.
Gerade hier sehe ich die Stärke von Tubby. Er hatte schlicht ein
Händchen für seine Apparaturen und ein Gespür bzw. Gehör
für experimentelle und gleichzeitig homogene Sounds. Um nur ein
Merkmal heraus hören zu können schlage ich "555 Dub St."
vor und lenke die Aufmerksamkeit auf das zischelnde und weit in den
Vordergrund gemixte Hihat-Spiel von Carlton Barrett. Multiinstrumentalist
Pablo selbst ist für die Melodika, das Keyboard und das Klavier
verantwortlich. Als absolute Highlights des Albums seien der Titeltrack
und "Keep On Dubbing" hervorgehoben. Doch wenn ich es mir
recht überlege, wird diese exponierte Stellung den andere Titeln
nicht gerecht, handelt es sich doch insgesamt um ein Ausnahmealbum.
Als Bonustracks gibt es unter anderem "Silent Satta", ein
Dub basierend auf dem Riddim von "Satta Amasagana" der Abysinians,
und eine weitere Version von "555 Dub St." genannt "1
Ruthland Close" zu hören. Die Bonusbeigaben waren bislang
lediglich auf jamaikanischen Singles zu hören. Die "Deluxe
Edition" kommt zudem mit ausführlichen Linernotes. Dicker
Tipp!
Karsten Frehe
www.just-records-babelsberg.de