Concrete
Jungle
"Fresh Soul Food"
(CJ/Blue-Mountain - 2000)
Concrete Jungle
aus Darmstadt, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Soundsystem
aus Berlin, entstanden bereits 1991 und haben sich schnell über
Darmstadt hinaus einen Namen gemacht. Ihr Merkmal ist eine eigenständige
Musik, die jamaikanischen Vorbildern huldigt, sie jedoch nicht kopiert.
Concrete Jungle haben vielmehr ihren eigenen Sound hervorgebracht zwischen
Rootsreggae, ein wenig Ska, Dancehall und Dub. Die Liebe zur jamaikanischen
Musik ist dabei deutlich ihrer Spielfreude und der Sorgfalt der Produktionen
anzumerken. "Fresh Soul Food", ihr zweites Album von 2000,
wartet gleich mit insgesamt 19 Titeln auf. Überzeugend beginnt
der Reigen mit einem mystisch klingenden Intro um dann mit "Roots
And Youth" in die oben beschriebene musikalische Melange einzusteigen.
Wunderbar ist das Verwenden von echten Bläsersätzen, die der
Musik eine druckvolle Facette hinzufügen und gelegentlich, bei
Solopassagen des Saxophons, ein wenig an die frühen (und noch guten)
UB 40 erinnern! Gelegentlich schweifen Teile der Tunes in die Sphären
des Dub ab, ohne jedoch darin zu versinken. Der Gesang von Gunnar Wentrup
und Marco de Padova ist ebenfalls hervorstechend. Beeindruckend vor
allem, wenn sie wie bei "Pass The Weapon" die engagierten,
englischsprachigen Lyrics synchron vortragen.
Die Mitglieder von Concrete Jungle haben ein Anliegen und schreiben
ihre Texte abseits der viel zu oft anzutreffenden Oberflächlichkeit.
Dabei umschiffen sie ebenfalls gekonnt die Klischee-Kisten, die gerade
beim Rootsreggae allzu oft zu langweiligen Standards verkommen. Kurzum:
ihre Musik und ihre Lyrics vermögen es, dem einbetonierten Dschungel
der Welt etwas Konkretes entgegenzusetzen. Unterstützt werden sie
dabei u.a. von den Echonomics, die mit "Burn It (As You Want)"
einen Dub-Remix beisteuern, der die Vorlage schleppend in eine ungeheure
Tiefe entführt.
"Fresh Soul Food" wird von zwei Livetracks beendet. "Nighty
Night" und "Woyo" belegen eindrucksvoll die Livequalitäten
der Band!