Cool
Hipnoise
"Select Cuts Showcase & More"
Kingston - Havanna - Lisbon
(Select Cuts / EFA - 2003)
Die Sonne ist untergegangen,
die Abendröte steht noch am Himmel. Während sich ein Großteil
der Menschen am Tejo auf den Abend und die baldige Nachtruhe einstellen,
den Abend in den Fado-Läden Lissabons planen, die Alltäglichkeiten
ihre strukturierende Kraft verlieren, werden andere Menschen erst so
richtig wach. Genussvoll bereiten sie sich auf eine Nacht in den Clubs
der Großstadt vor. Cool Hipnoise liefert für diese Vorbereitungen,
den Beginn des Abends in netten Kneipen oder aber den Ausklang der Nacht
kurz vor Sonnenaufgang den passenden, smoothen Soundtrack. Cool Hipnoise
aus Portugals Hauptstadt haben 1994 begonnen, verschiedene Musikstile
von Jazz über Soul bis Reggae mit afrikanischen und lateinamerikanischen
Rhythmen zu kombinieren - und das alles im Namen des Dub. Mit dieser
Melange stehen sie für den Stilmix, der sich gerade in den älteren
Metropolen der Welt mit einer bewegten Geschichte wiederfinden lässt.
Mit "Showcase & More" legen sie nun ihr drittes Album
vor, dieses Mal bei Select Cuts. Produziert und gemixt wurde es von
Nick Manasseh, der auch unter dem Namen Spectre oder in Kombination
mit The Equalizer durch eigene Produktionen in Erscheinung tritt. Gerade
erst erscheint mit "Step Like Pepper" eine weitere Dubproduktion
von Manasseh meets The Equalizer - ebenfalls bei Select Cuts.
Mit einem erfahrenen Händchen verleiht er den Titeln von Cool Hipnoise
einen angenehmen Sound und die notwendige Tiefe. Zu dem Klang des Albums
passen 2 Drittel des Bandnamens ganz hervorragend: "Cool"
stimmt, "Hip" auch, nur auf "Noise" stößt
man eigentlich weniger. Ecken und Kanten, die diesen Begriff unterstützen
würden trifft man eigentlich gar keine an. Das Album, welches seine
Wurzeln in den im Untertitel genannten Städten Kingston, Havanna
und Lissabon hat, eignet sich eher für ruhigere Momente und ist
nur in Einzelfällen tanzflächenkompatibel. Doch bestätigen
Ausnahmen mal wieder die Regel, denn z.B. mit "C'mon Family"
liegt ein wahrer Floorfiller vor - an den Vokals finden sich The Last
Poets ein. Interessant ist bei dem Album vor allem das Mischmasch aus
verschiedenen Einflüssen. Am Ende wartet die Dubversion "Come
As You Are" gar mit melodischen Schnipseln von Nirnana's Hit auf!
karsten
www.selectcuts.de