Cornel Campbell
"Original Blue Recordings 1970-1979"
(Moll-Selekta/EFA - 2003)

Nach den herausragenden Alben von Joseph Cotton, Alton Ellis, Mike Brooks und Ansel Collins liegt nun ein weiteres Highlight aus dem Hause Moll Selekta vor. Das Label ist bekannt für sporadisch erscheinende Album mit ausgewählten Sahnestückchen. Die Veröffentlichung von Cornel Campbell setzt die Serie fort und kann die letzte Veröffentlichung von Ansel Collins, die ein paar kleinere Flauten aufwies, deutlich toppen. Für mich persönlich zieht sie mit meiner bisherigen Lieblingsveröffentlichung des Labels von Joseph Cotton gleich (doch sind Geschmäcker ja zum Glück verschieden!).
Cornel Campbell gehört zu den ganz großen Sängern Jamaikas, musste bislang aber außerhalb der Karibik weitgehend auf den ganz großen Erfolg warten. Bei Neueinsteigern dürfte er spätestens mit "King In My Empire" unter der Regie von Rhythm & Sound (u.a. auf dem King Size Dub Sampler Vol. 8 zu finden) auf offene Ohren gestoßen sein. Der Mann hat einfach eine tolle, vom Soul geprägte Stimme! "Original Blue Recordings" widmet sich nun der Phase zwischen 1970-79, die für die Entwicklung des Reggae insgesamt eine sehr bedeutende und kreative Periode war. Bei den Aufnahmen, die hier zusammengetragen wurden, zeichnete Bunny Lee als Produzent verantwortlich. Ein "winning team" also, was hier zusammenkam. Als Backingbands sind neben den Aggrovators das Soul Syndicate und die High Time Players vertreten. Aufgenommen wurde in den Studios Channel One, Harry J's, Dynamics und Randys. Für den Mix war kein Geringerer verantwortlich als King Tubby himself.
Gleich der Opener "Jah Jah Me No Horn Yah" verschlägt einem den Atem. Cornel Campbell glänzt hier in den höchsten Tonlagen mit einer super angenehmen Stimme und zudem einem sehr schönen Refrain. Bei den 16 (LP) bzw. 20 Titeln (CD) des Albums pendeln die Lyrics zwischen schönen Lovers Tunes, wie z.B. das John Holt Cover "I'm Your Man" oder "Why Did You Leave" von Leroy Sibbles, und von den Rastas beeinflussten Roots-Tunes. Hier besticht meines Erachtens vor allem das hypnotisch-schöne "Jah Jah A Go Beat Them". Wunderbar! Ihr müsst euch die Platte unbedingt mal im Laden eures Vertrauens anhören oder gleich mitnehmen. Dickes Kompliment an Jan Szlovak und Hans Peters von Moll Selekta!!!

karsten

www.moll-selekta.com

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