Wackies
Creation Dub
(Wackies/Basic Channel/Indigo - 2004)
Wieder einmal eine
Wiederveröffentlichung einer Wackies-Produktion bei der es im Info
heißt, dass sie ein heißes Eisen bei den Jägern und
Sammlern dieser weiten Reggaewelt sei. Nun, gesammelt wird viel - lohnt
es sich denn bei "Creation Dub" auch!?
Das Album wurde 1977 zuerst veröffentlicht und enthält neben
einem Vocaldub-Track featuring Jah/John Clarke 9 weitere Titel und gerät
mit einer Gesamtspielzeit von 38:36 für heutige Verhältnisse
etwas kurz. Damals war das aber so, denn fast keine Platte aus der Zeit
ist wesentlich länger. Muss ja auch nicht, wenn die Tunes überzeugen.
Lieber durch und durch gut, als zu viel Füllmaterial. Bei "Creation
Dub" verhält es sich leider aber nicht ganz so. Die ersten
5 Tracks können nicht an Highlights aus der Wackies-Dub-Produktion
späterer Jahre anknüpfen, wie etwa die African
Roots Act-Reihe. Der Mix kommt ein wenig hart daher und die sehr
reduzierten, meist auf Schlagzeug, Bass & Gitarre beruhenden Dubs
mit wenig Spielereien wirken eher wie Sessions im Studio. Gelegentlich
mal eine einfache Melodie, so gesellt sich z.B. beim "To Africa
Dub" Sel Wheeler als Blechbläser hinzu. Alles eher unspektakulär
und schlicht. Ab Track 6 wird's jedoch besser, also auf Seite 2 des
Vinyls. Hier wirkt der Sound ein klein wenig dichter und mit "Blackman
Rock" liegt neben dem Titeltrack "Creation Dub" (superfeinstes
Drumming) der beste Dubtrack des Albums vor. Und dann gibt es besagten
John Clarke, der die Vocals zu "Tell It To Them Roots Dread"
beisteuert. Nett! Wäre es nur Seite 1 würde ich von einem
mäßigen Dubalbum sprechen. Seite 2 reißt jedoch das
Ruder herum, so dass es ein akzeptables, solides Werk ist.
Karsten Frehe
www.basicchannel.com