D-Flame
"Unaufhaltsam"

(EastWest/Downbeat - 2003)

Unaufhaltsam prescht D-Flame mitsamt der K.P. Crew auf dem Comic-Cover dem Betrachter und potentiellen Käufer entgegen. Form und Inhalt passen gut zusammen und erinnern an Cover von Perry und anderen jamaikanischen Artists, die sich ebenfalls der Comicästhetik bedient haben. Im Booklet geht die Geschichte dann ein wenig ins Detail. D-Flame und Co. agieren dort als Widerstandsgruppe gegen eine böse unterdrückerische Welt, die es vor allem auf diejenigen abgesehen haben, die sich für den "Righteous Cause" einsetzen. Verärgert transformiert der Held in einen flammenden Superhelden und befreit die Welt von korrupten Machthabern. So der oberflächliche Plot der Geschichte... Hintergründe fehlen. Ähnlich verhält es sich auch mit den Lyrics des Albums. In die Tiefe wird nicht gegangen und es werden zudem fast sämtliche Klischeekistchen des Dancehall bedient. Da wird zusammen mit Tolga die "Dancehall Ballerina" ("schöner als Shakira") besungen, Babylon spielt gleich mehrfach eine Rolle und Posen tauchen nicht nur einmal auf. Partymucke gibt's ebenfalls satt - beispielsweise bei "So Müsst'es Immer Sein". Riddimwise gibt es häufig eckige, beschleunigte Beatz zu hören, so z.B. bei "Höhen & Tiefen" feat. Jan Eißfeldt hier wieder in seiner Reggaefacette Jan Delay und bei dem Stopp & Go-Riddim "Stopp". Der netteste Riddim liegt meines Erachtens bei "Raus Aus Babylon" vor - produziert von Pow Pow. D-Flame überzeugt mit seinem tiefen Bass vor allem dann, wenn er in Kombination mit einem anderen Artist in Erscheinung tritt. Und davon gibt es etliche: Sizzla, Tolga, Chico, Detecta, Jan Delay. Namhafte Unterstützung, die vor allem das jüngere Hip Hop- und Dancehallpublikum auf den Plan rufen wird. Das Album scheint sich insgesamt sowieso an ein Publikum zwischen 15 und max. 25 zu richten. Wer Tiefgang sucht, wird hier nicht gerade fündig. Wer Party machen will und deutsche Beatz mag auf alle Fälle!

Karsten Frehe

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