Dry & Heavy
"New Creation"
(Green Tea/Zomba - 2002)

Ende der 60er, Anfang der 70er war die Hochzeit psychedelisch angehauchter Musik mit flirrenden Gitarren, verhallten Rhythmen und extrem sphärisch daherkommenden Vocals. Dry & Heavy aus Japan lassen nun diese Musik wieder aufleben und transferieren sie in ihren eigenen Mix aus Reggae und Dub. Die Ausrichtung an Bands wie etwa Iron Butterfly, Brainticket und anderen lässt sich schon alleine daran erkennen, dass sie sich mit ihrer "Riders Version" bei den Doors ("Riders On The Storm") bedienen - ohne dabei jedoch ein peinliches Reggae-Remake abzuliefern. Vielmehr verwenden sie Versatzstücke, wie etwa eine extrem verhallte Gitarre, die nur noch peripher an die Vorlage erinnern und sehr gut in das bereitete Dub-Bett passen. Mit einem ähnlichen Sound kommen so eindrucksvolle Titel wie "Don't Make The Children Cry", ein Appell gegen die negativen Seiten der Globalisierung, und das ebenfalls düstere "Kombu" daher. Die einzigen richtigen "Ausrutscher" sind ihnen mit "Silent Drive" und "New Creation" passiert - hier können die Vocals so gar nicht überzeugen (besser ist da schon die Dubversion "Still Silent"!). "New Creation" ist insgesamt sehr ruhig und vermengt stilistische Merkmale der psychedelischen Ära mit schönem Slow-Mo-Dub. Im Falle von "Strictly Baby" klingt das dann fast schon gespenstisch bzw. manisch. Dry & Heavy liefern mit "New Creation" ihr mittlerweile 4 Album ab - erschienen bei Green Tea, einem Sublabel von Pressure Sounds.

karsten

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