Dubios
Neighbourhood
"Souljahstice"
(Soulfire Records/Zomba - 2003)
"In The Beginning
There Was Jah" heißt es bei "Cry Creation", dem
zweiten Stück auf dem Album. Damit wird die Richtung prägnant
vorgegeben: Reggae mit Conscious Lyrics rings um Jah. Und das aus Bayern.
Dubios Neighbourhood mitsamt ihrem Sänger Jahcoustix gehören
zu einer lebhaften Szene, die im Süden des Landes mehr als nur
aktiv ist. Hiervon hat ja bereits der Sampler "Munich
Vibes" vor kurzer Zeit Zeugnis abgelegt. Nun also eine ganze
Platte von Dubios Neighbourhood. Feiner Rootsreggae erwartet uns dort.
Nimmt man Jamaika, um Vorbilder zu suchen, so fallen sofort Burning
Spear und Bob Marley ein ohne das die Band hier verzweifelt nacheifert.
Begibt man sich bei der Suche in deutsche Gefilde, so würde ich
die Movements nennen. Die Riddims sind dabei durch und durch echt instrumentiert,
was ihnen eine angenehme Wärme verleiht. Rootsreggae von Hand und
vom Feinsten also. Besonders hervorstechen tun dabei "Uprise And
Shine" mit einem Refrain, der zusammen mit der Melodielinie (gespielt
von Saxophon und Gitarre) den Ohrwurmcharakter hervorruft, und "Wellenreiter"
feat. Uwekaa von den Roots Rockers - einem der wenigen auf Deutsch gesungenen
Titel des Albums. Sehr nett! Nicht ganz so toll fällt der Gastauftritt
von Sista I-Melly aus. Nicht das die Stimme blöd klingen würde
- davon ist sie weit entfernt - aber das Gesamte des Titels gerät
insgesamt ein wenig zu seicht trotz netter Bläser. Conscious Fiyah
von Headcornerstone, die ja unlängst mit ihrem Debütalbum
Fans gewonnen haben (siehe auch das Irie
Ites-Interview), gibt sich bei "Lift Up" die Ehre und
steuert seinen markanten Conscious-Gesang bei. Ein starkes Stück!
Etwas schwächer ist hingegen "Roots Rockin'" mit seinen
englischen und deutschen Textpassagen. Klingt nach einem klassischen
Zugabenstück. Ganz zum Abschluss dann drei nette Dubs als Zugabe.
Alles in allem ein nettes Album für entspannte Momente.
Jahcoustix selbst ist ja auch immer wieder solo unterwegs und arbeitet
zur Zeit sogar an einem Longplayer. Eine weitere Single gibt's jetzt:
A. Jahcoustix
- "Tears Of Hapiness" / B. Conscious Fiyah - "Live Up"
(Virgin)
Beiden Tunes liegt der selbe, sehr fett und treibend von Da Baron produzierte
Roots-Dancehall-Riddim zugrunde. Da wackelt die Tanzhalle! Bei so viel
Energie strotzen beide Sänger auch nur so vor Virtuosität
und legen einen netten Flow hin. Lyricalwise ist beides im Counscious
Bereich anzusiedeln. Fette Bläser und nette, oft klitzekleine Details
machen den Riddim und die Tunes zu "Must Haves". Im Fall von
Jahcoustix kann man also auf das Album gespannt sein, das 2004 bei Virgin
erscheinen soll. Ob und wann es bei Conscious Fiyah auch mal einen Solo-Longplayer
gibt, ist mir nicht bekannt. Schön wär's!
Karsten Frehe
www.dubiosneighbourhood.de
www.jahcoustix.de
www.headcornerstone.de