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A:
Earl 16 "Groovy Situation"/ B: Mafia & Fluxy &
Mad Professor "Satta Dread"
A: The Congos "Some Are Having Fun" / B: Mad Professor
& The Robotics feat. Michael Walters "Jungle Vibrations"
10 Inch Discoplates (Ariwa/Zomba - 2002) |
Earl 16 "Groovy
Situation"/ Mafia & Fluxy & Mad Professor "Satta Dread"
Der Titel "Groovy Situation" dürfte einigen bekannt vorkommen,
gibt es doch eine Version des Titels von Keith Rowe, produziert von
Lee "Scratch" Perry im Black Ark Studio (u.a. zu hören
auf "Arkology", Island Jamaica 1997). Mad Professor und Earl
16 haben sich nun, etliche Jahre später, erneut den Song vorgenommen
und ihn als A-Seite einer brandneuen 10 Inch Discoplate auf Ariwa-Records
eingespielt. Der Titel gewinnt dadurch nur zum Teil. Schön ist
da die von Mad Professor gelegt Basis bestehend aus seinem typischen
Klangkosmos. Ebenfalls gut ist die angehängte Dub-Version, bei
der Mad Professor sein feines Können am Pult aufzeigt. Earl 16
hängt jedoch mit seiner Vokalperformance der von Keith Rowe ein
wenig nach und kann nicht ganz überzeugen. Es lohnt sich also nur
bedingt, Songs neu aufzunehmen, die bereits in einer exzellenten Form
vorliegen und nur schwer zu toppen sind.
Auf der B-Seite befindet sich "Satta Dread", ein Tune von
dem Album "Sci-Fi Dub Part 2". Die Zusammenarbeit dieser drei
kreativen Geister hatte ja bereits auf dem Album "From
Mars With Dub" hervorragendes geleistet. "Satta Dread"
ist ein weiterer Beweis für entspannten, superbassigen Erstklassedub
aus dem Hause Ariwa. Nett ist hier vor allem die Melodika, welche sofort
an Augustus Pablo denken lässt. "Satta Dread" liegt auf
der B-Seite in drei schönen Versionen vor! Diese drei Versionen
plus die Dub-Version von der A-Seite machen die 10 Inch lohnenswert!
The Congos "Some
Are Having Fun" / Mad Professor & The Robotics "Jungle
Vibrations"
Ähnlich verhält es sich mit der zweiten, hier vorgestellten
10 Inch. The Congos, legendär durch ihre Perry-Aufnahmen, die das
Album "Heart Of The Congos" zu einem der wichtigsten in der
Reggaegeschichte (Re-Issue auf Blood & Fire, 1996) gemacht haben,
sind hier vertreten. Nach eher enttäuschenden Alben, wie z.B. "Natty
Dread Rise Again!", erneuert das Backing von Mad Professor den
Sound in eine positive Richtung. Schön, mal wieder den Falsett-Gesang
in einer neuen Produktion aus den Boxen zu hören! Komisch ist hier
lediglich, dass Mad Professor sowohl die Musik als auch den Gesang einige
Male abtauchen lässt. Klingt dann so, als ob ein dickes Tuch kurzzeitig
vor die Lautsprecher gehalten wird. Anders in der Dub-Version (ebenfalls
auf Seite A), bei der derartige Spielereien nicht stören.
Die B-Seite wird hier von zwei Dub-Versionen bestritten, die von Mad
Professor mit den Robotice eingespielt wurden und als Gast Michael Walters
begrüßen. Toller Dub mit ausgezeichneten, wenn auch knappen
Vocals. Besonders hervorstechen tut hier die recht hart gespielte und
dadurch deutliche Akzente setzende Perkussion. Kurzes Fazit: Wie einleitend
schon angedeutet, überzeugen hier am meisten die B-Seite sowie
die Dub-Version von "Some Are Having Fun" auf der A-Seite.
Dennoch ist es angenehm, den Congos mal wieder zu begegnen, haben sie
doch den Falsett-Gesang mindestens ebenso geprägt wie Junior Murvin.
karsten