General Levy
"New Breed"
(Trojan/Zomba - 2002)

Im Sommer war ich in Kassel und habe im K19 eine Party miterlebt, in der Reggae, Dancehall, Drum & Bass und eben Jungle zusammengebracht wurden. Gerade als Verbindungsglied zwischen Reggae, Dancehall und Drum & Bass eignet sich der Jungle ganz hervorragend. Eigentlich logisch, besteht er doch aus beiden Stilbereichen gleichzeitig. Ein Titel von General Levy war logischerweise auch vertreten. Doch zurück in die 90er - genauer: in das Jahr 1993. Generals Levy's Debüt "The Wickeder General" (später auch um einige Titel ergänzt als "Wickedness Increased" erschienen) kam bei Fashion Records in England auf den Markt und rüttelte mit den enthaltenen Hits "Heat" (!!!), "Breeze" und "The Wig" die Tanzhallen mächtig auf. General Levy war Vertreter einer Richtung die als "Jungle" bezeichnet wurde und sich durch den Wechsel an Geschwindigkeiten, das Verwenden von Dancehallelementen und Breakbeats auszeichnete. Gerade diese Kombination macht(e) den Stil so energiegeladen und es ist extrem spaßig, auf ihn zu tanzen oder sich einfach merkwürdig zu bewegen. Die Breakbeats haben sich dann später, nicht ohne Einfluss von DJ's aus dem Technobereich, in eine oft härtere und gelegentlich kühlere Richtung entwickelt. Roni Size einmal ausgenommen, fehlt(e) es ihnen meist an Seele. Anders bei General Levy. Er müsste eigentlich auch heute auf jeder Dancehallparty seinen festen Platz haben. Und das nicht nur aufgrund der Musik, sondern auch wegen seinem einzigartigen Deejay-Style. "New Breed" versammelt Titel, die zwischen 1996 und 1999 entstanden sind. Einige davon zeugen noch von der unbändigen Energie der Anfangsjahre, so z.B. "Open Sess-See-Me", "Money Maker" und das hervorragende "Unique". Gelegentlich wird es etwas ruhiger (das ist jedoch relativ), wie etwa bei "Girl's Anthem" (hört man da nicht gar ein Sample heraus, das ebenfalls bei Missy Elliott auftaucht?). Hoffe, die Aufnahmen von "New Breed" und den oben angeführten, klassischen Alben können es schaffen, dem Jungle wieder ein wenig Leben einzuhauchen und ihn neben Sizzla, Capleton und Co. als nette Ergänzung und Abwechslung etablieren. Mag dieser Text als Plädoyer verstanden werden.

karsten

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