Groundation "Hebron Gate"
(Nocturne/Young Tree Records/Zomba - 2002/2003)

Es gibt's sie gelegentlich doch immer mal wieder: Alben, die einen von dem ersten Ton an gefallen und auch nach Tagen immer noch den Platz im Player eisern behaupten können. "Hebron Gate" von der Band Groundation ist ein derartiges Album und gehört seit seinem Eintreffen zu meinen Alltime Favorites im Bereich Rootsreggae. Groundation ist eine Band aus Nordkalifornien, deren Geschichte auf das Jahr 1998 zurückgeht. In diesem Jahr veröffentlichten sie ihr erstes Album "Tribute To The Roots", das neben klassischen Reggaetiteln einen einzigen eigenen Tune der Band enthielt. Der schien allerdings auf so viel Resonanz gestoßen zu sein, dass die Band sich fortan an das Aufnehmen von eigenem Material gemacht hat. Die folgenden Alben legten ein Zeugnis davon ab. Mit "Hebron Gate" liegt nun ihr aktuellstes Werk vor. Wie bereits angedeutet, ein rundum schönes Album, dass mich zum Dauerhören und zum Wiederhervorkramen meiner alten Island-Rootsalben von Marley, Burning Spear & Co. veranlasst hat. Doch blicken Groundation nicht nur retrospektiv zurück sondern integrieren in ihren Sound auf sehr nette und unstressige Art Elemente aus Jazz und Dub. So empfängt uns ein Intro bestehend aus einem Trompetensolo untermalt von Ethno-Perkussion beim Opener "Jah Jah Know" um dann plötzlich in den feinsten Rootsreggae überzugehen, den ich seit langer Zeit gehört habe und der einem sofort die gute Laune ins Herz und ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Mitreißend! Ähnlich ergeht es mir auch bei "Freedom Taking Over", meinem absoluten Lieblingstitel des Albums. Nachdem Cedric Myton (von den Congos), endlich wieder auf der Höhe seines Schaffens, mit seinem unnachahmlichen Falsettgesang vor plätscherndem Regen begeistern kann, setzt unvermittelt Don Carlos mit seiner rauen Stimme vor sattem Roots ein. Toll!! Don Carlos und Cedric Myton hier übrigens zum ersten Mal zusammen auf Platte in Kooperation zu hören. Beiden zusammen begegnet man dann auch gleich beim nachfolgenden "Undivided" - ebenfalls ein klasse Titel. Doch auch die anderen Titel von "Hebron Gate" können begeistern. Ein rundum schönes Album, das von Jim Fox als Toningenieur deutlich hörbar geprägt wurde. Darüber hinaus ist die CD auch noch wunderbar aufwendig verpackt. Ein Muss für jeden Reggaefan.

Karsten Frehe


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