Ijahman
“The
Roots Of Love”
(Tree Roots/EFA)
Ijahman dürfte
den meisten Reggaefans mit seinem Namenszusatz „Levi“ geläufig
sein. Warum er nun hier auf diesen verzichtet hat, ist mir nicht bekannt
und irgendwie ja auch unbedeutend. Als Trevor Sutherland wurde er 1946
in Manchester, Jamaika, geboren. Er verbrachte bisher jedoch ebenfalls
einen Teil seines Lebens in England. Dort begegnete er, so berichtet
es der Rough Guide to Reggae, nach einigen lokal aufgenommenen Singles
für das Dip-Label (u. a. dem auf dieser Veröffentlichung enthaltenen
„Jah Heavy Load“) keinem Geringeren als Chris Blackwell von Island Records.
Ambitioniert wurde ans Werk gegangen und das Album „Hail I Hymn“ (1978)
aufgenommen. Besonders daran war nicht nur die Tatsache, dass neben
jamaikanischen Top-Musikern ebenfalls Steve Winwood mit von der Partie
war, sondern auch, dass es sich lediglich um vier extended Versions
auf einem Longplayer handelte. Aus dieser Zusammenarbeit mit Blackwell
stammt auch das hervorragende „Moulding A Version“, das mit etwas mehr
als 12 Minuten Länge dieses Album eröffnet. Wie bei einer
extended Version üblich, werden Dubelemente mit in den Sound verwoben
(Anspieltipp!).
Auf „The
Roots Of Love“ werden insgesamt 15 Tracks zusammengestellt, die eindrucksvoll
verschiedene Etappen des Rootsreggae-Künstlers dokumentieren. Dabei
kommen ebenfalls Titel vor, wie z.B. „Lets Get Eclipse“ und „Let It
Be You“, die eher dem Lover’s Rock zuzuordnen wären. Zudem versuchte
sich Ijahman auf einem kompletten Album an Versionen von Bob Marley
& the Wailers. Auf der vorliegenden Veröffentlichung sind „Rat
Race“, „Get Up, Stand Up“ und „Waiting In Vain“ vertreten, die zwar
nicht ganz an die Klasse der Vorlagen anknüpfen können, der
zuletzt genannte Titel jedoch eine vergleichbare Smoothness aufweist.
„The Roots
Of Love“ ist als Album eine sehr runde Sache und dürfte vor allem
Rootsreggaefans gefallen.